Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1.Besser leben mit Methadon: Substitutionstherapie hilft Drogenpatienten
2. Patienten- Selbstbeurteilung verbessert Psychotherapien
3. Kampf gegen Bakterien mit Nanosilber
4. Der Spin der Schwarzen Löcher

Redaktion und Moderation: Armin Stadler

1. Besser leben mit Methadon: Substitutionstherapie hilft Drogenpatienten

Der Bericht zur Drogensituation 2012 des Gesundheitsministeriums weist für Österreich folgende Zahlen auf: Fast 17.000 Menschen waren in Substitutionsbehandlung, das ist ungefähr die Hälfte aller Personen, die ein problematisches Verhalten beim Konsum von Opiaten zeigt, also von Substanzen abhängig sind, zu denen auch Heroin zählt. Fast jeder fünfte davon ist unter 25 Jahre alt, ein Viertelüber 40 Jahre. Im Nachbarland Deutschland sind ungefähr 200.000 Menschen Heroin-abhängig. Dort gilt wie in Österreich: Als Einstieg zum Ausstieg sehen viele Mediziner Methadon als sehr gute Möglichkeit. Dennoch wurde hier vor kurzem versucht, die Methadon-Substitutionstherapie politisch zu desavouieren. Bei einem Kongress für Suchtmedizin in München haben vor kurzem deutsche Suchtmediziner ihre positiven Erfahrungen mit dieser Ausstiegstherapie vorgestellt. Mit Norbert Scherbaum, Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin an der Universität Duisburg-Essen; Wolfgang Groothuis, Allgemeinmediziner, Substitutionspraxis in Leer in Ostfriesland. Autorin: Veronika Bräse.

2. Patienten-Selbstbeurteilung verbessert Psychotherapien

Psychotherapien bieten eine Hilfe bei seelischen Problemen, aber wegen nicht optimaler Behandlungsverläufe beendet ungefähr jeder dritte Patient vorzeitig die Therapie. Die hohen Abbruchquoten sind ein Problem für die Effektivität von Psychotherapien. Der Salzburger Psychologe und Psychotherapieforscher Günter Schiepek hat eine Methode entwickelt, mit der die Abbruchquoten deutlich verringert werden können. Der Ansatz basiert auf der Tatsache, dass sich der Erfolg einer Psychotherapie verbessern lässt, wenn Patienten ihr Befinden laufend selber dokumentieren. Bei Schiepeks Ansatz handelt es sich um ein Internet basiertes Patienten Feedback System, das dem Patienten und dem Therapeuten den Behandlungsverlauf auf dem Bildschirm sichtbar macht. Mit Günter Schiepek, Psychotherapieforscher, Institut für Synergetik und Psychotherapieforschung, Christian Doppler Klinik, Salzburg. Autorin: Maria Mayer.

3. Kampf gegen Bakterien mit Nanosilber

Silber ist nicht nur kostbar, sondern auch medizinisch wirkungsvoll: Schon Hippokrates schrieb in seiner Pharmacopoeia über die wundersamen Eigenschaften von Silber. Die Römer bewahrten Speisen und Getränke in Silbergefäßen auf. Seit damals weiß man auch, dass feinste Silberpartikelchen eine antibakterielle Wirkung haben. In der modernen Medizin wird Silber in Form von 1 bis 100 Milliardstel Meter winzigsten Partikelchen, also als Nanosilber, beispielsweise bei Wundverbänden verwendet. Wissenschaftler wollen jetzt feststellen, wie damit Bakterien gezielt bekämpft werden können. Mit Ruben Morones, Autonome Universität Nuevo Leon in Mexiko; Cindy Gunawan, Christopher Marquis, University of New South Wales in Sidney. Autorin: Madeleine Amberger.

4. Der Spin der Schwarzen Löcher: Das Weltraumteleskop NuSTAR untersucht das Zentrum der Milchstraße

Seit langem faszinieren sie die Astronomen und Science-Fiction-Autoren gleichermaßen: Schwarze Löcher, die größten und unsichtbaren Schwerkraftmonster, die es im Universum gibt. Vor ziemlich genau einem Jahr hat die amerikanische Weltraumbehörde NASA ein Weltraumteleskop mit dem Namen NuSTAR in die Erdumlaufbahn geschossen. Von dort beobachtet das Teleskop das supermassive Schwarze Loch in der Mitte der Milchstraße - vor allem seine Drehung. Nach den ersten Monaten operationellen Betriebs von NuSTAR hat die NASA nun die ersten Ergebnisse vorgestellt. Mit: Fiona Harrison, NuSTAR, Principal Investigator, CalTech in Pasadena; Daniel Stern, NuSTAR, Project Scientist, Jet Propulsion Laboratory. Autor: Guido Meyer

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