Memo - Ideen, Mythen, Feste

"Schafgarbe und Mariabettstroh" - Von der Heilkraft der Kräuter und der Magie des Wissens. Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Als der Komponist Joseph Haydn im Jahr 1766 in Eisenstadt ein Wohnhaus erwarb, hatte er auch den Wunsch nach einem eigenen Garten. Diesen fand er außerhalb der Stadtmauern. Die Familie Haydn machte den kleinen Garten, so berichten die Quellen, zu einem Blumen- und Kräuterparadies.

Kräutergärten gehörten also seit jeher nicht nur zur Klosterkultur, sondern auch zu Bauernhäusern und städtischen Gärten. Das Wissen um die Heilkraft von Kräutern ist eines der ältesten belegten Zeugnisse der menschlichen Kultur. Oft ist dieses Wissen in den Bereich des Geheimnnisvollen, Magischen verwiesen worden.

Alljährlich finden am 15. August, zu Mariä Himmelfahrt, in vielen katholischen Kirchen traditionell Kräuterweihen statt. In der Marienverehrung nehmen Pflanzenbräuche immer schon einen wichtigen Stellenwert ein. Wird doch das Fest am vegetativen Höhepunkt des Jahres gefeiert, denn gleichzeitig mit der Getreidereife haben viele Kräuter ihre Hochblüte. In der Volksfrömmigkeit wurde deshalb die Madonna seit Jahrhunderten ganz eng mit Blumen und Kräutern identifiziert. Freilich, nicht nur im Christentum nehmen Kräuter einen besonderen Stellenwert ein, auch etwa im Judentum gehören ganz spezielle Kräuter zu den Fest- und Feiertagen. Ein Rundgang durch das jüdische und christliche Eisenstadt am Tag einer Himmelfahrt.

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