Leporello

1. Buch Rudolf Taschner: "Die Zahl, die aus der Kälte kam"
2. Buch Niki Glattauer: "Leider hat Lukas ..."

4. September 2013, 07:52

1. Buch Rudolf Taschner: "Die Zahl, die aus der Kälte kam"

Rudolf Taschner, Wissenschaftler, Mathematiker, Buchautor, Gründer des Kunstprojekts math.space im Wiener MuseumsQuartier, bemüht sich seit 10 Jahren, Mathematik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und damit mehr Verstehen in die Welt zu bringen. Denn die meisten Menschen glauben, sie werden in eine Welt hineingeboren, so Taschner. Tatsächlich entsteht mit jeder Geburt eine eigene Welt, über die Menschen verfügen, Abhängigkeiten von anderen Menschen - und deren Welten - erleben und versuchen zu kommunizieren. So entstehen die Zahlen aus zwei Empfindungen nach der Geburt: Licht und Wärme (der Mutter), die zu einer Erfahrung verschmelzen - und es entstehen weitere Zahlen. Mit solchen und ähnlichen Geheimnissen der Mathematik beweist Rudolf Taschner, "dass man Zahlen auch sinnlich und unmittelbar auffassen kann", wie Schriftstellerkollege Daniel Kehlmann über Taschners aktuelles Buch "die Zahl, die aus der Kälte kam" schreibt. Der Titel spielt übrigens darauf an, dass Mathematik für viele Menschen kalt und abstrakt ist - ein Vorurteil, das der Mathematiker in seinen Büchern wie auch während seiner Vorträgen genussvoll widerlegt.- Gestaltung: Ursula-Mürling-Darrer

2. Buch Niki Glattauer: "Leider hat Lukas."

Sein Bruder Daniel reüssierte vor ein paar Jahren mit einem Liebesroman, bestehend aus Emails. Nun erzählt auch Niki Glattauer in seinem jüngsten Buch "Leider hat Lukas." formal ungewöhnlich von einer Dreiecksbeziehung: Das Verhältnis von Eltern, Kindern und Schule spiegelt sich freilich in Einträgen im Mitteilungsheft, einem Computertagebuch sowie in Emails. Was als Satire deklariert ist, behandelt ein ernstes Thema - das der Bildung - an der Grenze von Sachbuch und Roman. Als Inspiration diente die amerikanische Reihe "Greg's Tagebuch".- Gestaltung: Paul Lohberger