Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Nachrichten vom Nachbarn: Neue Erkenntnisse vom Roten Planeten
Folge 1: Der eingefangene Mond
2. Unser empathisches Gehirn
3. Wenn Wiener schimpfen

Redaktion: Franz Tomandl

1. Nachrichten vom Nachbarn: Neue Erkenntnisse vom Roten Planeten

Seit einem guten Jahr rollt der amerikanische Rover Curiosity über den Roten Planeten. Wie bei allen anderen Mars-Missonen der letzten Jahrzehnte heißt die entscheidende Frage nach wie vor: Gab es einst oder gibt es gar heute noch Leben auf dem Mars? Neben Curiosity wird unser Nachbarplanet im All von weiteren amerikanischen und europäischen Raumsonden aus Umlaufbahnen heraus untersucht. Sie alle haben in den letzten Jahren zu einem besseren, zu einem genaueren Bild des Mars' beigetragen. Dies betrifft seine mögliche Lebensfreundlichkeit, seinen Wasserkreislauf, die Klimabedingungen und den Aufbau seiner Monde.

In vier Folgen stellt Guido Meyer in den Dimensionen-Magazinen im September die neuesten Nachrichten von unserem Nachbarn zusammen.

Folge 1:
Der eingefangene Mond - Astronomen suchen den Ursprung von Phobos
(Bericht vom European Planetary Science Congress in London, 8.-13.9.13)

Mit Ivano Bertini, Planetenwissenschaftler, Universität Padua, Italien; Martin Pätzold, Direktor der Abteilung Planetenforschung des Rheinischen Institut für Umweltforschung der Universität zu Köln. Autor: Guido Meyer.

2. Unser empathisches Gehirn

Wie gelingt es, Emotionen und Befindlichkeiten anderer zu verstehen, nachzufühlen und zu erahnen? Auch ohne vorher darüber nachzudenken. In der modernen Hirnforschung wurden Fragestellungen wie diese weitgehend ausgeklammert, bis Anfang der 1990er-Jahre italienische Forscher die sogenannten Spiegelneuronen entdeckten, die nach der Kurzformel "Ich fühle, was du fühlst" funktionieren und nicht nur unsere Vorstellung vom Gehirn, sondern auch von unseren sozialen Interaktionen grundlegend verändern sollten. Der Hirnforscher Christian Keysers erforscht seit vielen Jahren diese faszinierenden hochkomplexen Nervenzellen. Mit Christian Keysers. Gestalter: Ulf Geuter

Buchtipp:
Christian Keysers: Unser empathisches Gehirn. Warum wir verstehen, was andere fühlen. München, Bertelsmann, 2013.

3. Radon eignet sich nicht zur Erdbebenvorhersage

Lassen sich Erdbeben vorhersagen? Immer wieder taucht in diesem Zusammenhang das Edelgas Radon auf. Diese Vorhersagemethode geht davon aus, dass vor Beben das Radon in Schachtwässern bis zum Vierfachen der üblichen Menge ansteigt: Denn vor Erdbeben werden die unteren Gesteinsschichten rissig und lassen das Radon frei, das sich unter der Erdoberfläche konzentriert. Die Diskussion ist auch nach dem Erdbeben im italienischen L'Aquila aufgetaucht. Da behauptete ein Hobbywissenschaftler, die Behörden bereits Tage zuvor gewarnt zu haben. Grundlagen seien eben erhöhte Radon-Austritte aus der Erde gewesen, die er zu jener Zeit gemessen habe. Forscher der örtlichen Universität bescheinigen der Methode nun, dass sie nicht zur Erdbebenvorwarnung taugt. Mit Giampaolo Giuliani, L'Aquila, Antonio Piersanti, Nationalinstitut für Geophysik, L'Aquila.
Autor: Thomas Migge (Ü: DLR Köln "Forschung aktuell")

4. Hupf in Gatsch und schlog a Wölln! - Wenn Wiener schimpfen

Man muss sich nicht lange in Wien aufhalten, um mit dem Fachgebiet von Oksana Havryliv in Berührung zu kommen. Seit mehr als 19 Jahren beschäftigt sich die in der Ukraine geborene Germanistin mit pejorativer Lexik, so die wissenschaftliche Bezeichnung von Schimpfwörtern. In einem bis 2016 laufenden Projekt, finanziert von dem Elise-Richter-Programm des österreichischen Fonds für wissenschaftliche Förderung, untersucht sie am Institut für Germanistik der Universität Wien wie sich verbale Aggression in der österreichischen Hauptstadt äußert. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf den Einfluß von Alter, Geschlecht und Bildungniveau auf das Schimpfverhalten der Wiener, mit teilweise überraschenden Ergebnissen. Mit Oksana Havryliv, Germanistin, Unviersität Wien. Autor: Wolfgang Däuble.

Buchtipp: Oksana Havryliv: "Verbale Aggression - Formen und Funktionen am Beispiel des Wienerischen", Peter Lang Verlag (2009) mit einer umfassenden, systematischen Auflistung aktuell gebräuchlicher Schimpfwörter der Wiener und Wienerinnen.

Service

Sabine Doering-Manteuffel: Das Okkulte. Eine Erfolgsgeschichte im Schatten der Aufklärung - Von Gutenberg bis zum World Wide Web. Siedler Verlag, München 2008. ISBN 978-3-88680-888-5.

Johannes Fischler: New Cage. Esoterik 2.0 - Wie sie die Köpfe leert und die Kassen füllt. Molden Verlag/Verlagsgruppe Styria, Wien, Graz, Klagenfurt, 2013. ISBN 978-3-85485-321-3.

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