Tonspuren

Eleven Missing Days. Das rätselhafte Verschwinden der Agatha Christie 1926. Feature von Julia Reuter.
Redaktion: Alfred Koch

Am 4. Dezember 1926 wurde Agatha Christies Wagen kopfüber in einem Straßengraben in Südengland gefunden. Von der Autorin fehlte jede Spur. Es folgte eine der größten Suchaktionen in Großbritannien, an der sich zehntausende Menschen beteiligten, sogar die Schriftstellerin Dorothy L. Sayers.

Die Presse witterte eine Sensation: tagelang sorgte die Frage, was mit Agatha Christie geschehen war, für Schlagzeilen. Die Spekulationen reichten von der Vermutung, dass sie nach einem Autounfall ihr Gedächtnis verloren hat bis zu dem Verdacht, ihr Ehemann hätte sie ermordet. Auch Sir Arthur Conan Doyle und Edgar Wallace veröffentlichten ihre Theorien zu diesem rätselhaften Verschwinden.

Die "Queen of Crime" stand damals erst am Beginn ihrer Karriere, gerade hatte sie den Roman "Alibi" veröffentlicht. Elf Tage nach ihrem Verschwinden wurde sie in einem Hotel im Norden Englands gefunden. Offiziell hieß es, dass sie an Amnesie litt. Die Presse unterstellte ihr, das Ganze nur aus PR-Gründen inszeniert zu haben. Im Parlament wurde diskutiert, wer die Kosten für die Suche übernehmen sollte. Agatha Christie schwieg. Nicht einmal in ihrer Autobiographie erwähnte sie dieses Ereignis. Des Rätsels Lösung ist jedoch weder ein PR-Gag noch Amnesie.

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