Kabarett direkt

8. November 2013, 20:00

Einer, der auszog, um zwischen München und Mainz, zwischen Schweinfurt und Frankfurt, das österreichische Kabarett zu verbreiten, ist der Wiener Severin Groebner. Seit nunmehr zehn Jahren in Deutschland wohnhaft, wurden ihm bereits intime Einblicke in die nicht immer friktionsfreie deutsch-österreichische Freundschaft gewährt. Sei es in der Straßenbahn, in der Kneipe, die Severin Groebner - will er in Frankfurt verstanden werden - nicht mehr Beisl nennen darf, oder sei es im Supermarkt um die Ecke: Der kleine Unterschied zwischen deutscher und österreichischer Alltagsbewältigung ist deutlich wahrnehmbar. So deutlich, dass er Severin Groebner zu einem Programm inspiriert hat. Es heißt "Servus Piefke" und verspricht im Untertitel "Unangenehme Wahrheiten über Deutschland, so freundlich wie möglich von einem Wiener formuliert". "Wenn Deutschland schiarch wäre, läge es in Österreich" - so formuliert Severin Groebner die sprachlichen Hürden, die auf den neugierigen Österreicher im deutschen Nachbarland warten. Um mit seinem Programm in beiden Ländern auftreten zu können - also sozusagen zweisprachig - hat er sich der Kabarettist einen akustischen Assistenten zugelegt, der so manchen gutturalen Laut in ein angenehmes hochdeutsches oder zumindest im deutschen Sprachraum verständliches Wort zu verwandeln. Severin Groebners Befund zum deutsch-österreichischen Feingefühl.

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