Menschenbilder

17. November 2013, 14:05

"Durch Borges habe ich entdeckt, wie perfekt sich Weltliteratur und argentinisches Lebensgefühl verbinden lassen" sagt Germán Kratochwil. 1938 in Korneuburg geboren, ist er kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als 10-Jähriger mit seinen Eltern nach Argentinien ausgewandert. Als 74-Jähriger debütiert er als Romanschriftsteller mit "Scherbengericht", einem Buch, das sich mit den Schicksalen von vertriebenen und ausgewanderten Deutschen und Österreichern in Patagonien auseinandersetzt.

Der Sozialwissenschaftler Kratochwil arbeitete für die IOM, die Internationale Organisation für Migration, in der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Lateinamerika und auch als Literaturkritiker für die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" mit Schwerpunkt auf Lateinamerika.
Germán Kratochwil lebt in Buenos Aires und in einer Holzhütte in der patagonischen Kordillere, sein neuester Roman "Rio Puro" spielt ebenfalls in Patagonien, der Autor nennt ihn einen "austro-argentinischen Western". Kratochwil interessiert sich für das immerwährende Suchen und die Verirrungen der Menschen und versucht selbst seit Jahrzehnten zu verstehen, warum er sich dem unendlich scheinenden, dünnbesiedelten Raum Patagoniens so zugehörig fühlt.

Service

Germán Kratochwil, "Scherbengericht", Picus Verlag, Wien 2012
Germán Kratochwil, "Rio Puro", Picus Verlag, Wien 2013

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