Moment - Leben heute

"Die Brüder der Legehennen." Geschlüpft um entsorgt zu werden. Gestaltung: Petra Meisel. Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger

Die Österreicher essen durchschnittlich rund vierzehn Kilo Hühnerfleisch und 230 Eier pro Jahr. Die auf Legeleistung optimierte Legehenne verwandelt die gesamte Futterenergie in bis zu 320 Stück Eier im Jahr.

Der Bruder der Legehenne steht damit vor einem Problem. Er legt keine Eier, da er männlich ist. Zudem ist der Hahn aufgrund der Spezialisierung als Legerasse genetisch nicht dafür ausgelegt, vermarktbare Mengen an Fleisch anzusetzen. Weltweit steht auf dieses Dilemma derzeit noch die "Todesstrafe", männliche Küken werden aussortiert und vergast.

Es gibt heimische Pilotprojekte mit dem Ziel, durch neue Kreuzungen alter Hühnerrassen zu einer Nutzung beider Geschlechter und damit zu einer ethisch vertretbaren Tierhaltung zu finden, bei der Henne und Gockel glücklich und gesund leben und verantwortungsvoll genutzt werden können.

Wenn da die Sache mit dem Preis nicht wäre. Und diesem Dilemma begegnen Urheber solcher Initiativen, zu denen sich durchaus auch Großkonzerne zählen, mit dem Aufruf zu kollektivem Umdenken und Neubewerten von Nutztierleben, das heute teilweise zu Schleuderpreisen zu Markte getragen wird.

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