Tonspuren

Zum 20. Todestag Werner Schwabs: Die Kohlberg-Jahre des Werner Schwab oder Wenn das Leben zum Feind wird. Feature von Mahmoud und Adam Lamine

"Dies ist das Grab eines Bösewichts", steht auf Werner Schwabs Grabstein auf dem Friedhof St. Peter in Graz. "Er wurde 1958 geboren, war böse und starb am Neujahrsmorgen 1994."
Rund 20 Dramen hatte der "böse" Dichter, der nur 36 Jahre alt werden sollte und sich zu Tode trank, der Nachwelt hinterlassen. "Groteske Abbilder voller Dreck und Abschaum, die provozieren und demaskieren, dabei aber urkomisch sind," wie die Kritik befand - und die Schwab in den 1990er Jahren zum meistgespielten Dramatiker im deutschsprachigen Raum machten. Begonnen hatte alles in der Oststeiermark, wo Schwabs erste Stücke, die er als "Fäkaliendramen" zusammenfasste, entstanden. Im Kohlberger Tal, wo er mit Frau und Kind auf einem abgelegenen Bauernhaus ein Jahrzehnt lang zurückgezogen lebte. Dort entstanden Stücke wie "Die Präsidentinnen" oder "Volksvernichtung", erschuf Schwab Figuren wie "Frau Grollfeuer", "Fotzi" oder den "Hundsmaulsepp". Tragikomische Charaktere, die sich in der eigenen Lebensgeschichte des Dichters spiegeln und die oft reale Vorbilder in der Wirklichkeit haben. Die Sendung begibt sich auf Spurensuche ins Kohlberger Tal, zu Wort kommen u. a. Bernd Höfer, Schwabs Weggefährte, die Familie Jauk, deren Fleischhauerei zu einer Anlaufstelle für den Dichter wurde, oder die 88jährige Josefa Trink, deren Mann im Drama "Mein Hundemund" verewigt wurde.

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