Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die Kunst des sanften Siegens
Tanzschritte auf dem diplomatischen Parkett
Gestaltung: Gudrun Braunsperger

Es gab sie bereits in den Stadtstaaten der frühen mesopotamischen Hochkulturen: Abgesandte der politischen Elite, die anstelle von Waffen die Kunst des Verhandelns einsetzten, um Konflikte beizulegen. Das Geschick auf dem diplomatischen Parkett entscheidet bis heute über das Gleichgewicht der politischen Kräfte. Die Ursprünge der modernen Diplomatie gehen auf die frühe Neuzeit zurück, als an europäischen Höfen dauerhafte diplomatische Missionen eingerichtet wurden. Gesandte im diplomatischen Dienst waren häufig Verwandte des Herrscherhauses oder Adelige von hohem Rang, um ihren Anliegen die erforderliche Legitimität zu geben. So manche von ihnen verbanden die Rolle des Unterhändlers mit mächtigen politischen Positionen: Kardinal Mazarin etwa, im 16. Jahrhundert regierender Minister am französischen Hof und Unterhändler des Westfälischen Friedens, oder Fürst Metternich, der das Zustandekommen der Allianz gegen Napoleon und des Wiener Kongresses mitverantwortete. Die hohe Kunst der Diplomatie gehorchte im 18. Jahrhundert in Ermangelung eines entsprechenden rechtlichen Rahmens eigenen Regeln, die eine Ähnlichkeit zu jenen der dramatischen Künste aufwiesen.

Sendereihe