Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Vielversprechende Genforschung: Island und die deCode-Genomics
2. Hausfrau in zwei Ländern sein
3. Frauengeschichte heute

Redaktion: Franz Tomandl


1. Vielversprechende Genforschung: Island und die deCode-Genomics
Ein Lokalaugenschein 18 Jahre nach der Gründung

Vor 18 Jahren machte Island Schlagzeilen, als die Idee präsentiert wurde, die genetische Ausstattung der Bevölkerung zu entschlüsseln. Das 1989 ins Leben gerufene Human Genome Project, mit dem der Buchstabencode des menschlichen Erbguts aufgelistet wurde, ging gut voran. Die Euphorie, bald zu wissen, was beim Menschen im Innersten passiert, war groß. Genetik und Informatik begannen sich zu verbinden, was einen neuen Beschleunigungsschub zur Folge hatte. Die Hoffnung stieg, aus den gewonnen Daten Positives für die Medizin zu gewinnen und damit viel Geld zu verdienen. In Island sollte das eben flächendeckend geschehen. Kari Stefansson, ein Neurowissenschaftler der Harvard University, ging in seine Heimat zurück und gründete mit der Firma deCode das erste Gen-Tech Unternehmen seines Landes. Von der Regierung auf rechtliche Basis gestellt, blieb das Projekt dennoch heftig umstritten. De Firma ging zwischenzeitlich Pleite, aber: sie existiert wieder. Was daraus geworden ist, das konnte Uwe Springfeld bei einem Lokalaugenschein erfahren. Mit Kari Stefansson, Direktor deCode, Reykjavik, Brigitta Jonsdottir, Abgeordnete der Piratenpartei im Althing, Island.

2. Hausfrau in zwei Ländern sein: Über die gesellschaftlichen Auswirkungen wachsender Arbeitsmigration (zur Buchpräsentation in der AK-Bibliothek am 21.1.)

Waschen, Putzen, Kochen. Und vieles mehr. Trotz einiger Kampagnen in den vergangenen Jahrzehnten hat sich in den österreichischen Haushalten Halbe-Halbe in noch nicht durchgesetzt. Wer es sich leisten kann, verzichtet lieber auf mühsame Diskussionen und beschäftigt stattdessen eine Haushaltshilfe. Das Arbeitsverhältnis ist meist informeller Natur. Immer öfter erledigen Migrantinnen aus Nicht-EU-Ländern die anfallende Haushaltsarbeit. Aber welche Folgen hat diese Form der Arbeitsmigration auf die Haushaltsorganisation in den Herkunftsländern und unter welchen Arbeits-, Lebens-, Migrations- und Familienbedingungen wird die bezahlte Haushaltsarbeit durch Migrantinnen in den österreichischen Privathaushalten erbracht? Diese Frage beantwortet ein aktuelles Buch, das kommenden Donnerstag in der Bibliothek der Arbeiterkammer Wien präsentiert und diskutiert wird. Mit Bettina Haidinger, Soziologin, Forschung und Beratungsstelle Arbeitswelt - FORBA. Gestalterin: Tanja Malle.

Buchtipp: Bettina Haidinger: Hausfrau für zwei Länder sein. Zur Reproduktion des transnationalen Haushalts, Verlag Westfälisches Dampfboot

3. Frauengeschichte heute

Auch 40 Jahre nach der Frauenbewegung sind sieben von zehn Frauen im Niedriglohnsektor beschäftigt: Ob in der Pflege oder an der Supermarktkasse. Frauen sind von der ökonomischen Umstrukturierung westlicher Gesellschaften der letzten Jahrzehnte viel stärker betroffen als Männer, lautet eine der Thesen der deutschen Frauenhistorikerin und Pionierin der Körpergeschichte Barbara Duden. Seit Oktober 2013 forscht und lehrt sie als Käthe -Leichter-Gastprofessorin an der Universität Wien. Autorin: Anna Masoner.

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