Betrifft: Geschichte

"Der Erste Weltkrieg - Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts." Kopfüber ins Desaster. Mit Karl Vocelka, Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Gestaltung: Gudrun Braunsperger

"Der Erste Weltkrieg ging aus dem Geist der Zeit, aus den Begriffen, in denen die Leute dachten, aus dem Stil, in dem sie lebten, stimmig hervor. Es war kein Wunder, dass er kam. Es war eines, dass er so lange nicht gekommen war. Darum die Freude. Endlich grüßte man das so lang Verdrängte, Überfällige mit Blumen." Mit diesen Worten beschrieb der Historiker Golo Mann das Erleben der Zeitzeug/innen. Auf die Mehrzahl deutscher Intellektueller wirkte der Krieg wie ein apokalyptisches Erweckungserlebnis. Erwartet wurde ein Blitzkrieg, ein reinigendes Gewitter von kurzer Dauer. Das Attentat vom 28. Juni 1914 auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand war dabei der Anlass, nicht aber die Ursache.

Auf die Kriegserklärung an Serbien, das sich von Russland in seinem Traum von einem großserbischen Reich unterstützt sah, folgte eine Kettenreaktion der internationalen Politik. Der Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich war seit dem deutsch-französischen Krieg 1871 nicht ausgeräumt, zwischen Deutschland und Großbritannien bestanden wirtschaftliche Gegensätze. Eine verhängnisvolle Rüstungs- und Bündnispolitik rief alle europäischen Großmächte auf den Kriegsschauplatz, zuletzt befanden sich 25 Staaten mit ihren Kolonien im Kriegszustand, das waren drei Viertel der damaligen Weltbevölkerung.

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