Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Ciarans langer Kampf." Zukunftschance Gewebezucht
Gestaltung: Stefan Geier

Ciaran Finn ist nicht aufgewachsen, wie ein normales Kind. Der Junge aus Nordirland hat die ersten beiden Jahre seines Lebens fast ausschließlich im Krankenhaus verbracht. Er war mit einer verkümmerten Luftröhre geboren worden. Sie hatte nur einen Millimeter Durchmesser. Ciaran ist schon kurz nach der Geburt daran fast gestorben. Mehrere Jahre lang versuchen die Ärzte, ihn mit künstlichen Röhren am Leben zu erhalten. Sie spannen seine viel zu dünne Luftröhre auf. Nur so kann er atmen. Doch als Ciaran zehn ist, ändert sich alles. Die Ärzte müssen ein noch nie gemachtes Experiment mit künstlichem Gewebe wagen, um ihn zu retten.

Spenderorgane sind Mangelware. Viele Patient/innen warten jahrelang, manche vergebens. Wissenschafter/innen arbeiten daher fieberhaft daran, künstliches Gewebe und sogar ganze Organe zu züchten. Dabei gelingen ihnen inzwischen entscheidende Schritte. Einfache Strukturen wie Blutgefäße werden schon im Labor hergestellt. Ob sie im Körper so funktionieren wie das Original, wird derzeit erforscht. Manche Ingenieur/innen behaupten gar, dass sie dem Bau ganzer Organe näherkommen. Ihre Vision ist es, in nicht allzu ferner Zukunft sogar ein künstliches Herz zu bauen. Andere sind skeptisch und glauben nicht daran, dass man jemals ein komplettes Organ künstlich herstellen oder umbauen kann.

Dass dieses noch junge Gebiet der biomedizinischen Forschung aber bereits Leben retten kann, zeigt die Geschichte von Ciaran Finn. Stefan Geier erzählt sie und besucht die Labors von Gewebeingenieuren in Europa und den USA, um herauszufinden, wie weit die Züchtung von Gewebe heute schon ist.

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