Im Gespräch

Renata Schmidtkunz spricht mit Sudabeh Mortezai, Regisseurin und Drehbuchautorin

Am 6. Februar öffnete eines der bedeutendsten Filmfestivals Europas wieder für 10 Tage seine Tore: seither steht ganz Berlin im Zeichen der Berlinale. Jedes Jahr werden internationale Filme in verschiedensten Genres und Thematiken für den großen Wettbewerb um den "Golden Bären" nominiert. Heuer sind es 15 Filme, zusammengetragen aus allen Ecken der Welt. Einer davon kommt aus Österreich und heißt "Macondo". Es ist der Erstlings-Spielfilm der österreichischen Regisseurin Sudabeh Mortezai - und er spielt in Wien-Simmering, am Rande der Stadt, in einer Siedlung, die überwiegend von Flüchtlingsfamilien bewohnt wird.

Sudabeh Mortezai erzählt in "Macondo" die Geschichte eines tschetschenischen Buben, dessen Vater im Krieg in Tschetschenien gefallen ist und der nun die Verantwortung für Mutter und die beiden Schwestern übernehmen muss. - Mortezai selbst kam als 12-Jährige nach Wien und erinnert sich gut daran, wie schwer es ihr fiel, sich in der fremden Kultur und der fremden Gesellschaft zurechtzufinden. Geboren wurde sie 1968 in Ludwigsburg in Deutschland. Aufgewachsen ist sie Teheran und eben Wien.

Sie studierte Theater- Film- und Medienwissenschaft und arbeitete anschließend einige Jahre im Film- und Kulturbereich. Dann entschloss sie sich, ein Filmstudium an der University of California in Los Angeles zu machen. Zurückgekommen nach Wien, fing sie an, Kurz- und Dokumentarfilme zu gestalten. 2007 gründete Sudabeh Mortezai gemeinsam mit Oliver Neumann, Irina Ivanovic und Sabine Moser die Filmproduktionsfirma "Freibeuter". Aufsehen erregte sie bereits mit ihren beiden Dokumentarfilmen "Children of the prophet" und "Bazar der Geschlechter", die sie beide im Iran gedreht hatte.

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