Gedanken für den Tag

24. Februar 2014, 06:56

"Im Anfang war das Wort"

Das Johannes-Evangelium beginnt mit dem geheimnisvollen Satz: "Im Anfang war das Wort". Was heißt "das Wort" in diesem Satz? Was will Johannes damit sagen?
Gemäß unserer Erfahrung als Menschen, die hören und sprechen können, ist Wort der kleinste Baustein in einem gesprochenen wie auch in einem geschriebenen Text. Weil es aber "im Anfang" ganz sicher noch keinen geschriebenen Text gegeben hat, kann nur ein gesprochenes Wort gemeint sein.

Wer spricht hier? Was wird gesagt? Und wem wird etwas gesagt? Weil es "im Anfang" weder jemand gegeben hat, der das gesprochene Wort hören konnte, noch irgendetwas, was durch das Wort benannt und ausgesagt werden konnte, kann dieser Satz nur bedeuten, dass es jemand gegeben hat, der sich selbst als ein sprechendes Wesen manifestiert.

Johannes knüpft in seinem geheimnisvollen Anfangssatz offenkundig an den ersten Satz der Bibel der Juden an. Das Buch Genesis beginnt mit dem Satz: "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde". Und dann folgt der Bericht von der Schöpfung als ein Werk der Sprache: "Gott der Schöpfer spricht: ,Es werde Licht!' und es wurde Licht". Gott schafft, indem er spricht; er schafft durch sein Wort.

Johannes drückt etwas aus, was schon vor allem Anfang gilt: Das Wort, von dem er spricht, war schon vor allem, was durch die Schöpfung seinen Anfang genommen hat. "Das Wort war bei Gott; ja, Gott war das Wort; im Anfang war es bei Gott".

In seinem ewigen Wort spricht Gott sich selber aus. Er setzt sich ein Gegenüber. Er offenbart sich als geheimnisvolles Miteinander und Gegenüber: Gott spricht und Gott hört. Gott war und ist und bleibt ein ewiges Gespräch! Ein Liebes-Gespräch!

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler