Radiokolleg - Ferngesteuert durch Hormone?

Über die Biochemie in unserem Körper
(1-4). Gestaltung: Sabine Nikolay

Dopamin, Serotonin, Adrenalin, Östrogen, Testosteron, Oxytocin - diese Bezeichnungen stehen für Botenstoffe - Hormone, die wesentliche körperliche Vorgänge steuern. Sie werden im Gehirn und in der Nebennierenrinde gebildet und bilden ein sensibles chemisches Gleichgewicht, das unsere körperliche Entwicklung beeinflusst. Fundamentale Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre wären ohne Hormone unmöglich. Dass diese Botenstoffe auch das seelische Wohlbefinden beeinflussen, bemerken wir alle im Winter, wenn durch Mangel an Bewegung und Sonnenlicht unsere Stimmung bis hin zur Depression kippen kann. Der Zusammenhang mit diesen äußeren Faktoren macht deutlich, dass der Hormonhaushalt beeinflussbar ist. Egal ob Verhütung, Depression, Wechselbeschwerden oder gar der Wunsch, das Geschlecht zu wechseln - Hormone sind als Medikamente erhältlich und wirken gegen zahlreiche Beschwerden.

Die amerikanische Medizinerin Helen Fisher vertritt die These, dass Menschen bereits pränatal durch chemische Botenstoffe geprägt sind und ihre spätere Persönlichkeit durch den Hormonhaushalt der Mutter beeinflusst wird. Helen Fisher betreibt eine Internet-Partnerschaftsbörse, in der sie potentielle Partner auf Basis ihres Hormonhausalts zusammenbringt.

Wie stark Hormone unsere Persönlichkeit prägen, wird am deutlichsten in der Behandlung von Menschen, die das Geschlecht wechseln wollen. Bei diesen Patienten kommt es im Zuge der Umwandlung oft zu einer gravierenden Veränderung der Persönlichkeit.

Das "Radiokolleg" beschäftigt sich mit der Bedeutung und Wirkungsweise von Hormonen und geht der Frage nach, ob unsere Persönlichkeit wirklich ein Produkt des chemischen Gleichgewichts im Gehirn ist.

Service

J.D. Salinger: The Catcher In The Rye, Kiepenheuer und Witsch, Köln 1962 - von Heinrich Böll überarbeitete Ausgabe.

Sabine Nikolay: Let It Be, Driesch, Zeitschrift für Literatur und Kultur Nr. 2, Juni 2010, Seiten 6-20

Helen Fisher: Die vier Typen der Liebe. Wer zu wem passt und warum. Droemer, München 2009

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