Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Bin ich ein überflüssiger Mensch?"
Mela Hartwig-Spira: Avantgardistin und Vorreiterin feministischer Literatur
Gestaltung: Ulrike Schmitzer

Ihr literarisches Debüt war sofort ein Erfolg: die Schriftstellerin Mela Hartwig-Spira galt mit der Veröffentlichung von "Das Versprechen" in den späten 1920er Jahren als hoffnungsvolles Talent.

Ursprünglich als Schauspielerin am Berliner Schillertheater erfolgreich, hatte sie ihre literarische Ader erst nach ihrer Heirat mit dem jüdischen Anwalt Robert Spira und der Übersiedelung nach Graz entdeckt. Gefördert von Alfred Döblin und Stefan Zweig folgten ihre Novellensammlung "Ekstasen" und der Roman "Das Weib ist ein Nichts", der einen Skandal auslöste. Hollywood wollte das Buch mit Greta Garbo verfilmen, doch der Plan wurde nie realisiert. Ab 1933 wurden ihre Werke nicht mehr ausgeliefert. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden ihre Bücher und ihre abstrakten Gemälde als "entartet" diffamiert, die Häuser und die umfangreiche Kunstsammlung des Ehepaares in der Steiermark beschlagnahmt. 1938 emigrierte Mela Hartwig-Spira mit ihrem Mann nach London, wo sie als Übersetzerin arbeitete und Virginia Woolf kennen lernte.

Mela Hartwig-Spira starb 1967 in London. Heute gilt sie als wichtige Vorläuferin der feministischen Literatur. Eine Sendung zu einem Forschungsprojekt des Universalmuseum Joanneum Graz.

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