Radiokolleg - Chronotypen
Wie unsere innere Uhr tickt (3).
Gestaltung: Joanna Stockhammer und Matthias Haydn
12. März 2014, 09:30
Alle Lebewesen tragen die rhythmischen Veränderungen der Umwelt, wie Tag und Nacht, als sinnvolle Anpassung an die Welt in ihren Erbanlagen. Unter den Menschen gibt es ganz unterschiedliche Chronotypen. Langsam beginnt man zu verstehen wie diese vererbten Eigenschaften unser Leben beeinflussen. Der gesamte menschliche Organismus mit all seinen Körperfunktionen pulsiert in diesem Rhythmus, der im Lauf des Lebens Schwankungen unterworfen ist. So scheinen etwa Jugendliche "von Natur aus" bestens geeignet, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen.
Verschiedene Zeitgeber wie Tageslicht oder Sozialleben nehmen Einfluss auf unsere biologische Uhr. Bei einem Lebensstil gegen die innere Uhr kann es zu gravierenden gesundheitlichen Problemen kommen. Schulsystem und Arbeitswelt zwingen viele Menschen in eine zeitlich belastende Routine, es kommt zu einem permanenten "sozialen Jetlag" nicht nur bei Vielfliegern oder Schichtarbeitern. Ermutigende Ergebnisse zeigen sich, wenn in Schulen und Arbeitsstätten mehr auf individuelle Voraussetzungen eingegangen wird: Menschen entwickeln sich ihren Möglichkeiten entsprechend und können ihre Potentiale besser ausschöpfen.
Service
Anna Wirz-Justice, Francesco Benedetti, Michael Terman: "Chronotherapeutics for Affective Disorders. A Clinician's Manual for Light and Wake Therapy". Karger Verlag 2009
Till Roenneberg: "Wie wir ticken. Die Bedeutung der Chronobiologie für unser Leben ". Dumont Verlag 2010
Gerhard Klösch, John Dittami, Josef Zeitlhofer: "Aufgedeckt. Wie Paare miteinander schlafen". blanvalet Verlag 2009
EU-Forschungsnetzwerk
Fragebogen zur Ermittlung des Chronotyps
Dänische B-Society
Chronobiologie an der Uni Basel
Center for Environmental Diagnostics
Verein der singenden Krankenhäuser
Monkseaton High School