Betrifft: Geschichte

Der Erste Weltkrieg. Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Das Leid der Zivilbevölkerung. Mit Hannes Leidinger, Institut für Geschichte, Universität Wien. Gestaltung: Gudrun Braunsperger

Als der Erste Weltkrieg im August 1914 ausbrach, waren Wirtschaft und Industrie nicht auf einen Krieg eingestellt. Die Erfordernisse, die die Kriegswirtschaft an den Alltag der Menschen stellte, revidierte schon bald die anfängliche Kriegsbegeisterung: Lebensmittel mussten rationiert werden, der Kampf um das tägliche Brot betraf plötzlich alle Schichten der Gesellschaft.

Gegen Ende des Krieges verschlechterte sich die Versorgungslage noch einmal dramatisch. Es mangelte an allem: an Kleidern, Schuhen und Medikamenten. Chronische Unterernährung und schlechte hygienische Verhältnisse waren die Ursache für eine Reihe von Krankheiten und Epidemien von der Krätze über Ruhr, Cholera, Typhus bis zur Tuberkulose. Frauen übernahmen die Arbeit der Männer, die in den Schützengräben ausharrten, und verrichteten Dienst in Lazaretten - eine soziale Erfahrung, die der Emanzipation im 20. Jahrhundert Vorschub leistete.

Um den Krieg finanzieren zu können, wurde die Bevölkerung durch Kriegsanleihen zur Kasse gebeten. Die Schattenwirtschaft begünstigte Spekulant/innen.

Die Opfer des Krieges waren nicht nur die Soldaten im Feld, zum ersten Mal in der Geschichte forderte ein Luftkrieg auch zivile Opfer. Darüber hinaus wurden Menschen Opfer von Deportationen und Kriegsverbrechen: Der Völkermord in Armenien ist dabei ein trauriger Höhepunkt.

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