Nachtquartier

3. April 2014, 00:08

Filmregisseurin Johanna Moder wollte nie lustige Filme machen, "das ist immer irgendwie passiert", sagt sie. Ihr erster Spielfilm "High Performance" - eine Komödie - läuft derzeit in den österreichischen Kinos, davor präsentierte sie ihn auf der Diagonale, dem Festival des Österreichischen Films, und wiederum davor am Max-Ophüls-Festival - einer der wichtigsten Veranstaltungen für den Nachwuchsfilm im deutschsprachigen Raum - wo Moder mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

In "High Performance" erzählt Johanna Moder die Geschichte zweier Brüder, der eine (Manuel Rubey) ein Hai im Top-Management, der andere (Marcel Mohab) ein mehr oder weniger erfolgloser Schauspieler in einer OFF-Theater-Gruppe, dazwischen eine Frau (Katharina Pizzera). "Egal, ob man in der Wirtschaft oder in der Kunst zu Hause ist, die Gesellschaft suggeriert allen, dass man nach oben streben, Erfolg haben und wachsen muss. Ich wollte zeigen, wie sehr der einzelne darunter leidet", erklärt Johanna Moder. Dabei herausgekommen ist aber kein schwerer, ausweg- und kompromissloser Arthouse-Film, sondern ein Debüt, dass von Kritikern mit dem britischen Kino verglichen wird und sich deutlich vom Schenkelklopfer-Humor absetzt.

Mit Kristin Gruber spricht Johanna Moder über Brüder und Schwestern, Geld und Ideale, die Schwierigkeit, als junge Regisseurin überhaupt einen Film finanziert zu bekommen, über Humor, bei dem man nicht wie wild auf die Pointe zusteuert, und sie erklärt, warum SchauspielerInnen, die sich einbringen, nicht ihren filmischen Brei verderben.

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