Betrifft: Geschichte

Denkmäler von Sieg und Niederlage. Museale Wahrzeichen des Krisenmanagements. Mit Wolfgang Häusler, Historiker. Gestaltung: Gudrun Braunsperger

Eine Fahrt über die Wiener Ringstraße erweckt den Eindruck eines Ruhmestaumels: Am Heldenplatz winken einander der Sieger über die Türken, Prinz Eugen und der Sieger von Aspern gegen Napoleon, Erzherzog Karl zu. Vor dem ehemaligen Kriegsministerium am Stubenring steht Feldmarschall Radetzky, denn er hat 1848 mit den revolutionären Unruhen energisch aufgeräumt. Und dann noch Fürst Karl zu Schwarzenbergs Reiterstandbild auf dem nach ihm benannten Platz in der Nähe des Belvederes: Unter dem Kommando des Fürsten vollzog sich in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 die Wende der Epoche Napoleons.

Tatsächlich hat Österreich in den vergangenen beiden Jahrhunderten habsburgischer Herrschaft zwar Schlachten, aber keinen richtigen Krieg mehr gewonnen. Die Siegerallee suggeriert eine glanzvolle militärische Vergangenheit und verbirgt zugleich geschickt eine erkleckliche Anzahl an Niederlagen, die in der Ära Napoleon eingesetzt haben. Eine eindrucksvolle Geschichte des Wandels von mythologischen Symbolen erzählt in diesem Zusammenhang Antonio Canovas Theseus-Skulptur: Ursprünglich wurde sie von Napoleon in Auftrag gegeben, für sie war der Theseus-Tempel im Wiener Volksgarten geschaffen worden. Auch das Leipziger Völkerschlachtdenkmal, der Pariser Arc de Triomphe sowie Moskaus Borodino-Panorama und Siegespark spiegeln diese Thematik wider.

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