matrix - computer & neue medien

1. Eurodrohnen
Politik ohne Bürger/innen
Zum Schwerpunkt "Politische Bildung"
Gestaltung: Franz Zeller

2. Gesichtserkennung
Legen Google, Facebook und die anderen bald den Schalter um?
Gestaltung: Anna Masoner

1. Bis spätestens 2028 sollen Drohnen nahtlos und gleichberechtigt mit bemannten Flugzeugen in den europäischen Luftraum integriert werden. Das Problem hinter dieser scheinbar logischen technischen Entwicklung: der Großteil der Drohnenpolitik auf EU-Ebene passiert vorbei am Parlament, getrieben von den großen Playern, in Spezialgremien, ohne Legitimation durch demokratische Prozesse. Im Hintergrund steht die Suche der militärischen Drohnenerzeuger nach zivilen Absatzmärkten für ihre unbemannten Flieger, sei es für die Grenzüberwachung oder für äußerst rare Notfallszenarien.

Das Beispiel der europäischen Drohnenpolitik, die zum Großteil im Verborgenen passiert, offenbart einen der gravierenden Mängel der EU: mangelnde Demokratie.
"Man kann sich schwer einen undemokratischeren Prozess vorstellen", kritisiert etwa die Bürgerrechtsbewegung "Statewatch" im kürzlich erschienen Bericht "Eurodrones Inc." mit Blick auf die europäische Drohnenroadmap. "Fast zehn Jahre lang haben unterschiedlichste EU-Stellen in der Kommission die europäische Industrie gefördert, damit die nicht nur Drohnentechnologien entwickelt, sondern auch bei Regierungen und Regulatoren Lobbying für deren Einführung betreibt." Ein Hintergrundbericht von Franz Zeller.

2. Babys können schon in den ersten Lebensmonaten Gesichter erkennen und unterscheiden. Informatiker bringen diese Fähigkeit seit Mitte der 1960er Jahre auch Computern bei, mit immer besseren Ergebnissen. Neben Fingerabdruck oder Irisscan gehört die Gesichtserkennung zu den am häufigsten eingesetzten biometrischen Identifizierungstechniken. Aus dem polizeilichen und dem. Überwachungskontext schwappt sie seit einiger Zeit auch in unverdächtige Bereiche über: Werbe und-Marketingfirmen wollen damit ihre Kunden besser kennenlernen, aber auch für die Betreiber sozialer Netzwerke und uns Nutzer scheint die Gesichtserkennung interessant, und das nicht nur beim Ordnen und Indizieren digitaler Fotoalben. Werden unsere Gesichter über kurz oder lang gegen uns verwendet werden, fragt sich Anna Masoner.

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