Betrifft: Geschichte

Der Persmanhof. NS-Verfolgung und Partisanenwiderstnd in Kärnten. Mit Lisa Rettl, Historikerin. Gestaltung: Judith Brandner

Auf einem entlegenen Bauernhof im Kärntner Grenzgebiet zu Slowenien, dem Persmanhof bei Koprein/Petzen, ereignete sich in den letzten Kriegstagen, am 25. April 1945, eines der letzten NS-Verbrechen an der Kärntner Zivilbevölkerung: eine SS-Einheit stürmte den Hof, ermordete 4 Erwachsene und 7 Kinder der dort lebenden Familien und brannte den Hof nieder. Grund für das Massaker war, dass sich der Persmanhof zu einem Zentrum der Partisan/innen entwickelt hatte, die Widerstand gegen das NS-Regime leisteten.

In Kärnten leben seit Jahrhunderten zwei autochthone Sprachgruppen, Deutsche und Slowenen. 1890 waren noch über 25% der Bevölkerung slowenischsprachig, heute sind es nicht einmal mehr drei Prozent. Das ist das Ergebnis struktureller Gewalt gegen die slowenische Sprache, deren Sprecher/innen und die slowenische Kultur. Die brutale Verfolgung der Kärntner Slowen/innen erreichte in der NS-Zeit ihren Höhepunkt.

Mitte April 1942 begann die von den NS-Behörden als K-Aktion bezeichnete Deportation von Kärntner slowenischen Familien in Konzentrations- und Arbeitslager. Das war der Auftakt zu einer "ethnischen Bereinigung" Kärntens, bei der alles Slowenische unter dem Motto "Der Kärntner spricht Deutsch!" zum Verschwinden gebracht werden sollte.

Ende der 1940er Jahre wurde der Hof wieder aufgebaut, 1982 wurde am Persmanhof das bislang einzige Museum in Kärnten errichtet, das der Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus gewidmet ist.

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