Logos - Theologie und Leben
"Sozial und interkulturell: Ein Orden im Umbruch" - 125 Jahre Steyler Missionare in Österreich. Gestaltung: Gudrun Braunsperger
10. Mai 2014, 19:05
Mit der Begründung des Missionshauses St. Gabriel in Maria Enzersdorf bei Wien wurde 1889, 14 Jahre nach der Ordensgründung von St. Michael im niederländischen Steyl, in Österreich die zweite Niederlassung der "Steyler Missionare" etabliert. St. Gabriel war von Beginn an zur Ausbildungsstätte des Missionsordens bestimmt, der sich seit seinem Bestehen dem interkulturellen Dialog verpflichtet hat.
In der angegliederten Theologischen Hochschule, einer bedeutenden Forschungsstätte auf dem Gebiet der Völkerkunde und der Missionswissenschaften, erhielten in den vergangenen 125 Jahren 3.000 Missionare ihre Ausbildung. Auf dem weitläufigen Areal, zu dem auch eine Druckerei, ein Exerzitien- und ein Bildungshaus gehörten, wurde 1914 ein mächtiger Kirchenbau errichtet, der von der einstigen Bedeutung des Ordens zeugt: In den 1920er-Jahren lebten dort 600 Ordensbrüder, Priester und Studenten. Inzwischen hat der Nachwuchsmangel die Schließung der Hochschule und der Druckerei nötig gemacht.
Dem sozialen Gedanken und dem interkulturellen Dialog bleibt der Orden unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen jedoch nach wie vor verpflichtet, ebenso wie auch die Schwesternkongregation, die gleichfalls in diesem Jahr das 125-Jahr-Jubiläum ihrer Ordensgründung begeht. Die Tätigkeit der "Steyler Missionsschwestern" in Österreich begann 1912 mit der Niederlassung in Stockerau.
