Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Zu giftig für das Museum." "Gefährliche" Objekte in historischen Sammlungen
Gestaltung: Marlene Nowotny

Von Arsen, Asbest oder Quecksilber bis hin zu radioaktiven Materialien - in den historischen Museumsbeständen finden sich zahlreiche gesundheitsgefährdende Mittel, teilweise sogar Gefahrenstoffe. Besonders jene Museen, die sich der Erhaltung technischer oder industrieller Kulturgüter widmen, stellt das vor eine große Herausforderung. Der gesundheitsschädliche Stoff Asbest findet sich dort in vielen interessanten Objekten. Er wurde ab dem 19. Jahrhundert in großem Umfang für den Eisenbahnbau eingesetzt.

Der Einsatz dieser natürlich vorkommenden, faserförmigen Minerale ermöglichte zahlreiche technische Fortschritte: Motoren wurden damit isoliert, Asbest diente als Brems- und Kupplungsbelag von Fahrzeugen, Filter in der Getränkeindustrie wurden damit ausgestattet oder die Arbeitskleidung von Hochofenarbeitern und Feuerwehrleuten. Der Höhepunkt der Asbest-Produktion wurde Mitte des 20. Jahrhunderts erreicht. Die "Wunderfaser" kam in mehr als 3.000 Produkten zum Einsatz - in Toastern und Haartrocknern, in Durchlauferhitzern oder Telefonen, und lange unentdeckt in Dichtmassen und Bodenbelägen in der Bauwirtschaft. Die gesundheitlichen Risiken, die von Asbest ausgehen, sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt. Doch erst seit 2005 gilt in der EU ein generelles Asbestverbot. Davon ausgenommen sind historische Kulturgüter - Sammlungsobjekte vieler technischer und volkskundlicher Museen.

Über notwendige Strategien im Umgang mit "gefährlichen" Museumsstücken, über Möglichkeiten der Restaurierung und Aufbewahrung diskutierten Sammlungsleiter/innen, Chemiker/innen und Umwelttechniker/innen bei einer Tagung des Technischen Museums in Wien.

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