Moment - Leben heute

Erst geachtet. Dann geächtet. Spott und Häme in den Medien. Gestaltung: Xaver Forthuber. Moderation und Redaktion: Bea Sommersguter

Ein Ex-Banker muss ins Gefängnis und eine Boulevardzeitung schreibt ihm süffisant hinterher: "Mit Kaviar und Champagner wird es künftig eher nichts". Ein anderer Verurteilter erntet in den Schlagzeilen Wortwitze über sein Übergewicht, der Außenminister ist ein "Kind" mit großen Ohren. Und eine ehemalige Ministerin wird im Aufdeckerstil als opportunistischer Geizkragen hingestellt.

Mit hämischen Titeln und Artikeln reiten Journalistinnen und Journalisten nicht selten auf der Welle öffentlicher Empörung, Missgunst oder Schadenfreude. Wenn jemand bereits am Boden liegt, ist für viele Medien die Versuchung groß, schnell noch einmal nachzutreten und das Zielobjekt dann an die anonyme Online-Community auszuliefern. Und auch wenn es sich um Personen des öffentlichen Lebens handelt, geht diese Art von Attacken tief in den persönlichen Bereich.

Aber ist Häme in manchen dieser Fälle nicht eigentlich eine legitime Emotion, die Medien auch wiedergeben sollten? Und rechtfertigt die Pressefreiheit im Zweifelsfall manche Grenzüberschreitung? Argumente und Erfahrungen von NEWS-Herausgeber Peter Pelinka, dem Kommunikationswissenschafter Fritz Hausjell, der Medienjournalistin Ingrid Brodnig und dem Presserats-Vorsitzenden Dr. Peter Jann.

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