Betrifft: Geschichte

"U-Boote und Wasserflugzeuge." Der Erste Weltkrieg als Testfall für die Modernität. Mit Leo Leitner, Marinehistoriker, Sektionschef i. R.
Gestaltung: Martin Adel

Noch waren die rasanten technologischen Fortschritte zu Ende des 19. Jahrhunderts in den neuen Waffengattungen nicht wirklich ausgereift. Trotzdem: Als im Sommer 1914 die Bündnispolitik der europäischen Großmächte unvermutet rasch in den "Großen Krieg" mündete, wurde von allen alles eingesetzt, was eben an entwickeltem, neuem Gerät zur Verfügung stand. Das meiste davon sollte sich - noch nicht - als kriegsentscheidend auswirken; der Erste Weltkrieg wurde ja bekanntlich ein langer zermürbender Grabenkrieg und nicht der von allen Seiten geplante Blitzkrieg.

So wurde auch der Einsatz von U-Booten (das erste wurde im amerikanischen Sezessionskrieg eingesetzt) und Wasserflugzeugen (das erste wirklich taugliche wurde erst 1914 entwickelt) nur zum ersten Testfall für die moderne Kriegsführung. Entscheidend eingreifen konnten nicht einmal die U-Boote, denn der Krieg wurde nicht auf See ausgefochten, wie man sich das (nicht zuletzt) seit dem Russisch-Japanischen Krieg vorgestellt hatte.

Zynisch gesagt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: die Zukunft sollte es weisen; das Potenzial wurde erkannt, das militärische wie das wirtschaftliche, und die angewandte Forschung brach auf "zu neuen Ufern". Die "Blitzkriege" waren alles andere als "out". Nur die logistische Planung wurde besser - und besser verstanden.

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