Im Gespräch

"Wer ernährt die Welt oder wer braucht heute noch Landwirte?" Renata Schmidtkunz spricht mit Max Hardegg, Gutsbesitzer und Politiker

Zitat: "Wer vergißt, wie man die Erde beackert und das Feld bestellt, vergißt sich selbst." Sagte einst Mahadma Ghandi, der legendäre Führer der indischen Freiheitsbewegung. Ghandi war nicht nur ein genialer politischer Kopf, dessen Konzept des gewaltlosen Widerstandes viele Freiheitsbewegungen des 20. Jahrhunderts prägten, sondern er war auch ein Praktiker. Er wußte, dass Menschen nur autonom und frei sein können, wenn sie sich selbst versorgen, wenn sie in der Herstellung ihrer Lebensmittel nicht abhängig sind. Und so gehörte zu seinem Kampf gegen die britische Kolonialherrschaft und den daraus resultierenden Rassismus auch die Errichtung von landwirtschaftlichen Betrieben und Salzgewinnungsanlagen.
Die Landwirtschaft mit ihrer Hauptaufgabe, Lebensmittel zu erzeugen, ist einer der ältesten Zweige des menschlichen Wirtschaftens. Und hat bis heute natürlich eine enorme Bedeutung: knapp 10 Prozent der Erdoberfläche werden landwirtschaftlich genutzt, das sind 30 % der Landfläche. Ackerbau, Viehzucht, Forstwirtschaft - die drei wichtigsten Bereiche der Landwirtschaft, die im Jahr 2008 3 Prozent des Welt-Bruttoinlandsprodukts erwirtschafteten.
Doch wie die Landwirtschaft betrieben wird, fällt in den reichen Ländern der Welt anders aus als in den ärmeren oder armen:
dort ist der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt ca. 26 %, in den reichen Länder 1 Prozent. Und noch ein Vergleich: in Tansania waren 2006 75 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, in den Niederlanden im gleichen Jahr 1 Prozent.
Mein heutiger Gast ist Maximilian Hardegg, Land- und Forstwirt im nördlichen Weinviertel unmittelbar an der tschechischen Grenze. Mit 29 Jahren hat er den Familienbetrieb, der ein Großbetrieb ist, in Alleinverantwortung übernommen. Außerdem engagiert er sich in der Europäischen Agrarpolitik. Ich habe Max Hardegg zunächst an einem verregneten Samstagnachmittag in seinem Betrieb besucht, mir Felder, Wiese und den fast 400 Jahre alten Weinkeller zeigen lassen und ihn dann zu mir ins Wiener Funkhaus zum nun folgenden Gespräch eingeladen.

Service

Joseph Ratzinger, "Die Ökologie des Menschen: Die großen Reden des Papstes", Pattloch Verlag 2012

Otto Schulmeister, "Spectrum Austriae", Herder Verlag Wien 1957, nur mehr antiquarisch zu erhalten

Ludwig Winder, "Der Thronfolger", Zsolnay Verlag 2014

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