Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die Chemie des Todes (1)
Hauptmann Haber und der Gaskrieg
Gestaltung: Armin Stadler

22. April 1915, frühabends, Frontabschnitt bei Ypern in Flandern. Die deutschen Truppen öffnen 6.000 mit Chlorgas gefüllte Stahlflaschen. Der Wind treibt das Gift in die feindlichen Schützengräben. Es ist der erste Einsatz chemischer Massenvernichtungswaffen im Ersten Weltkrieg. Fritz Haber, Leiter der deutschen Giftgasforschung, ist vor Ort und erlebt, wie mehr als Tausend französische Soldaten qualvoll ersticken. Ein militärischer Erfolg, der den Chemiker zu Tränen rührt. "Im Frieden der Menschheit, im Krieg dem Vaterland" lautet sein patriotisches Credo als Wissenschafter. Haber wird in den militärischen Rang eines Hauptmanns erhoben. - Kurz nach dem Giftgaseinsatz in Ypern begeht seine Ehefrau Clara Immerwahr Selbstmord. Noch am selben Tag bricht der Chemiker wieder in den Gaskrieg auf, in dem 100.000 Soldaten sterben und über eine Million verwundet werden. Hauptmann Haber erhält 1919, ein Jahr nach Kriegsende, den Chemienobelpreis. Für sein weltberühmtes Verfahren zur Synthese von Ammoniak, der für die Produktion von Kunstdünger (und Sprengstoff) benötigt wird. - Teil 1 über das Ende einer Beziehungstragödie und den Beginn des Gaskriegs, erzählt aus der Perspektive Fritz Habers

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