Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die Chemie des Todes (2)
Clara Immerwahr und der Gaskrieg
Gestaltung: Armin Stadler

Berlin, 1915, in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai. Nur wenige Tage nach dem Giftgaseinsatz bei Ypern feiert eine illustre Gesellschaft im Hause Haber die Ernennung des berühmten und einflussreichen Chemikers zum Hauptmann der Reserve. Plötzlich fallen im Garten zwei Schüsse aus Fritz Habers Dienstwaffe: Seine Ehefrau, Clara Immerwahr, hat Selbstmord begangen. - Sie war die erste Frau, die an der Universität Breslau promovierte, und selbst Chemikerin. Aber eine Symbiose auf Augenhöhe, nach dem Vorbild der Curies in Frankreich, war die Beziehung zwischen Clara und Fritz von Anfang an nicht gewesen. Immerwahr, geknebelt in der Rolle der Mutter und Gattin, war als Wissenschafterin im Schatten ihres dominanten Ehemanns verkümmert. Was die Chemikerin nicht davon abgehalten hatte, Habers militärische Forschung vehement zu kritisieren und öffentlich als "Perversion der Wissenschaft" anzuprangern. War ihr Suizid ein letzter Protest dagegen? - Teil 2 über das Ende einer Beziehungstragödie und den Beginn des Gaskriegs, erzählt aus der Perspektive Clara Immerwahrs.

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