Leporello

Anblicke und Einsichten: Marino Formenti über seinen Zugang zu Schubert

"Es ist die Aufgabe eines jeden Künstlers und eines jeden Menschen, sich möglichst in ständiger Unverbildung zu befinden, unverbildet sich und die Welt zu betrachten und zu handeln."

Die Welt unverbildet betrachten - das heißt für Marino Formenti, sich mit Haut und Haar, seinem innersten Wesen und bar allen akademischen Wissens auf Musik einzulassen. Wie das geht, zeigt der italienische Pianist und -Dirigent in seinem jüngsten Projekt: zusammen mit fünf in der klassischen Musik ungeschulten Personen hat Formenti sich mit Schuberts "Winterreise" auseinandergesetzt: jenem Werk, das so eindringlich die existentiellen Grenzen menschlichen Daseins behandelt. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der Film "Schubert und ich", der derzeit im Filmhauskino am Wiener Spittelberg läuft.

Demnächst wird Marino Formenti mit seinem Schubert-Projekt auch bei den Wellenklängen in Lunz am See zu Gast sein. Das Festival für zeitgenössische Kunst, das am 4.Juli beginnt, hat sich dem Thema Reisen verschrieben, und ein Höhepunkt im vielfältigen Programm ist Formentis spezielle Herangehensweise an die Winterreise. "borderbreak II, Schubert und ich" heißt das Projekt in Lunz: Formenti wird dabei zusammen mit den Protagonisten des Films, darunter etwa ein junger Rapper und ein Tänzer, in eine Art öffentliche Klausur gehen. Man wird miteinander leben und arbeiten und Schubert, aber auch einander näherkommen, hofft Formenti.- Gestaltung: Christa Eder

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