Gedanken für den Tag

10. Juli 2014, 06:56

Gestern haben Bahá'í weltweit des 9. Juli 1850 gedacht. Dies war der Tag an dem die einzigartige Persönlichkeit des Propheten Bab den Märtyrertod fand. Seine Verkündigung eines neuen Zeitalters hat in der persischen Gesellschaft eine umwälzende Rolle gespielt und hat bis nach Europa gewirkt.

Zu den außergewöhnlichsten Gestalten, die sich zum Bab bekannten, zählte die Dichterin Tahirih. Sie war die erste Frau, die den Bab als Offenbarer des Wortes Gottes annahm, obwohl sie ihm nie begegnet war.

Ihre Ausstrahlung und ihr Wissen hat sie zum Vorbild für viele Frauenbewegungen werden lassen. So auch für Marianne Hainisch, die Mutter des ersten österreichischen Präsidenten, die als eine Pionierin der Verwirklichung der Gleichberechtigung von Mann und Frau gilt. Sie hatte von Tahirih erfahren und wusste, dass diese 1848 den Schleier öffentlich abgelegt hatte. 1852 wurde sie auf Grund ihres Glaubens hingerichtet. Der österreichische Arzt Jakob Pollak war Augenzeuge. Bei ihrer Hinrichtung sagte Tahirih: "Sie können mich töten, sobald es ihnen beliebt, aber es wird ihnen nicht gelingen die Emanzipation der Frauen aufzuhalten."

Mich hat die Geschichte von Tahirih immer bewegt, und ich ziehe daraus auch meine Schlüsse. Gewalt und Unterdrückung können niemals den Fortschritt aufhalten, höchstens verzögern. Sie schaden letztlich denen, die sich eines Verbrechens schuldig machen.

Und Mann und Frau sind wie die beiden Flügel eines Vogels. Nur wenn sie gleich stark sind kann der Vogel sich in die Lüfte heben.

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