Von Tag zu Tag

Protest als Projekt. Gast: Klaus Schönberger, Kulturwissenschaftler. Moderation: Natasa Konopitzky. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79.

"Occupy Wallstreet", "Stuttgart 21": Die Protestformen haben sich verändert. Klaus Schönberger, Kulturwissenschaftler an der Zürcher Hochschule der Künste, vertritt die These, dass an die Stelle der Protest-Bewegung das Protest-Projekt getreten ist. Im Gegensatz zu politischen Bewegungen sind politische Protest-Projekte instabil, vorläufig und nicht nachhaltig. Es gibt kein Programm, keine politische Linie, die Protestierenden kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Es findet eine Flucht aus den Institutionen und Regeln der Politik statt. Man protestiert nicht mehr gegen "das Ganze", stellt nicht die gesamte Gesellschaftsordnung in Frage, sondern konzentriert sich auf ein einziges Problem.

Politik wird dadurch kurzfristiger und unverbindlicher, aber auch spontaner und unkontrollierbarer, meint Schönberger: "Das Dagegen-Sein konstituiert hier keinen Anspruch mehr auf Macht, auf Hegemonie, sondern will diese Hegemonie destruieren und die Macht abschaffen."

Klaus Schönberger erklärt Natasa Konopitzky, warum ihn diese Entwicklungen hoffnungsfroh stimmen.

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