Die Hörspiel-Galerie

"Die Blendung" Teil 4. Hörspiel in zwölf Teilen nach dem gleichnamigen Roman von Elias Canetti. Bearbeitung und Regie: Klaus Buhlert. Mit Manfred Zapatka, Samuel Finzi, Birgit Minichmayr, Wolfram Berger, Michou Friesz, Karl Markovics, Gerti Drassl, Florian Teichtmeister, Wolfgang Böck u.a. (BR/ORF 2013)

Ursprünglich hätte es ein mehrteiliger Romanzyklus werden sollen. Bevölkert von Irren und Fanatikern, von Wahrheitssuchern und Phantasten. Geworden ist es schließlich die Geschichte des verblendeten und weltfremden Büchermenschen Peter Kien, der am Ende, bedrängt und malträtiert von seiner geldgierigen Haushälterin, mitsamt seiner riesigen Bibliothek Opfer der Flammen wird.

In Elias Canettis einzigem Roman "Die Blendung", erstmals 1935 erschienen, spiegelt sich der Justizpalastbrand des Jahres 1927 ebenso wider, wie der dräuende Faschismus und der Ständestaat der Ersten Republik. Doch erst Jahrzehnte nach seinem Erscheinen wurde Canettis Roman die ihm gebührende öffentliche Anerkennung zuteil.

In einer außergewöhnlichen Anstrengung haben der Bayerische Rundfunk und der ORF dieses Jahrhundertwerk des späteren Nobelpreisträgers als zwölfteilige Hörspielserie produziert. Der Regisseur und Komponist Klaus Buhlert, ein Spezialist für literarisch-radiophone Großprojekte, hat dafür ein hochkarätiges Ensemble gewinnen können. Zu hören sind unter anderem: Manfred Zapatka als Erzähler, Samuel Finzi als Peter Kien, Birgit Minichmayr als Therese Krumbholz sowie Wolfram Berger, Michou Friesz, Karl Markovics, Gerti Drassl, Florian Teichtmeister und Wolfgang Böck.

4. Teil
Therese Krumbholz hat das Testament ihres Mannes gefälscht. Statt 12 650 Schilling soll sie nun über eine Million erben. Von ihrer eigenen Gerissenheit - sie hat einfach zwei Nullen hinzugefügt - ist sie so überwältigt, dass sie Kien begeistert davon erzählt. So entsteht ein Missverständnis. Kien denkt, Therese habe von jemand anderem eine Million Schilling geerbt und macht gleich seine eigenen Pläne. Er möchte seine Bibliothek erweitern. Was mit dem (in Wahrheit nicht vorhandenen) Geld passieren soll, darüber können sich die beiden nicht einigen. Die Situation eskaliert völlig und es kommt zu einem körperlichen wie psychischen Gewaltexzess. Beide Partner hegen Mordfantasien füreinander. Am Ende wird Therese ihren Mann buchstäblich vor die Tür setzen.

Ö1 sendet "Die Blendung" in zwölf Teilen vom 19. Juli bis einschließlich 24. August jeweils am Samstag ab 14 und am Sonntag ab 16 Uhr.

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