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Nepal: "Armut heißt, keine Wahl zu haben" - Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion im Land am Himalaya. Gestaltung: Sandra Szabo

Nepal ist bekannt für seine Berge, das Himalaya-Gebirge, den Mount Everest. Mehr als 40 Prozent des Landes liegen über 3.000 Meter. Rund 30 Millionen Menschen leben in dem Land zwischen dem tibetischen Hochland und Indien. Rund 80 Prozent der Menschen in Nepal sind Hindus, rund 11 Prozent Buddhistinnen und Buddhisten.

Das Land am Himalaya ist reich an kulturellen, spirituellen und religiösen Traditionen. Doch die Geschichte hat auch ihre Schattenseiten auf Nepal geworfen. Nepal ringt immer noch mit den Folgen des zehnjährigen Bürgerkriegs, der bis ins Jahr 2006 gedauert und viele Familien zerrissen hat.

Rund die Hälfte der Menschen in Nepal kann weder lesen noch schreiben und fast ebenso viele leben unter der Armutsgrenze, das heißt, sie müssen mit 20, 30 oder 40 Euro pro Monat auskommen.

"Armut heißt für mich vor allem auch keine Wahl zu haben", sagt Andrea Kadenksy, Projektreferentin der Dreikönigsaktion, des Hilfswerks der katholischen Jungschar. "Es geht um Ressourcen und um Möglichkeiten, diese zu erlangen. Sobald jemand von diesen Grundrechten auf Nahrung, Bildung und Gesundheit beraubt ist, dann ist das jemand, der für mich arm ist", so Kadensky.

Die Dreikönigsaktion unterstützt in Nepal Hilfsprojekte: Zum Beispiel für Menschen, die in den ländlichen Regionen kaum Möglichkeiten haben, zusätzlich Geld zu verdienen. Die Organisation "Rural Reconstruction Nepal (RRN)" bietet Ausbildungen an: in der Zucht von Ziegen und Schweinen und in der Imkerei. Gemeinsam betreiben die Menschen eine Saatgutbank und sie haben Kooperativen gegründet, um innerhalb der Gruppe kleine Kredite als Starthilfe vergeben zu können.

In der Hauptstadt Kathmandu unterstützt die Dreikönigsaktion ein Projekt, mit dem Frauen geholfen wird, die in die Zwangsprostitution gedrängt wurden. Menuka Thapa ist die Leiterin der Organisation "Raksha Nepal" und bietet betroffenen Frauen etwa an, einen Führerschein zu machen und einen Beruf zu lernen, um ein neues Leben starten zu können.

Hilfe für Kinder, die arbeiten, um eine Schule besuchen zu können, steht im Zentrum der Organisation RUWON. In den ländlichen Regionen sind gute Schulen nämlich kaum vorhanden. Viele Kinder werden daher von ihren Eltern in die Stadt geschickt, dort leben und arbeiten sie bei gut situierten Familien. Die Mädchen und Buben putzen, waschen Wäsche und kochen. RUWON hat in staatlichen Schulen Kinderclubs organisiert, um diesen Kindern ein neues Selbstbewusstsein zu vermitteln und bringt damit auch den Alltag der arbeitenden Kinder Nepals ans Licht.

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