Radiokolleg - Cerro Rico

Boliviens verfluchter Berg des Reichtums
(4). Gestaltung: Margit Hainzl und Emil Wimmer

Nachdem am Cerro Rico Silbervorkommen ungekannten Ausmaßes entdeckt worden waren, wurde am 1. April 1545 Potosi gegründet. Die Stadt am Fuß des "reichen Berges" boomte, bereits um 1600 war sie mit 165.000 Einwohner/innen die damals größte Stadt Amerikas. Jahr für Jahr wurden 220 Tonnen Silber nach Spanien verschifft. Zugleich starben die Menschen reihenweise unter den unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf weit über 4000 Meter Seehöhe, darunter auch Sklaven aus Afrika, die einen geringeren Wert hatten als Maultiere. Heute wird kaum mehr Silber gefunden, stattdessen werden Zink, Zinn und andere Metalle abgebaut. Die etwa 14.000 Bergleute arbeiten unter miserablen Bedingungen in rund 500 Stollen, regelmäßig kommt es zu Einstürzen und anderen Unglücksfällen. Viele sterben auch vorzeitig an Staublunge, die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt nicht einmal 40 Jahre.

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