Da capo: Tonspuren

Spurenlesen. Literarische Nachforschungen vor Ort
Eine Tonspuren-Sommerserie
Das tränenerschütternde Brausen der See. Gerhart Hauptmann auf Hiddensee. Von Günter Kaindlstorfer

Im Juli 1885 kommt der Dichter Gerhart Hauptmann zum ersten Mal auf die Ostseeinsel Hiddensee. Zu dieser Zeit ist der 23-Jährige noch ein unbeschriebenes Blatt, ein Nobody in der deutschen Literatur. Auf Anhieb verliebt sich der spätere Autor der "Weber" und des "Fuhrmann Henschel" in das malerische Eiland. Eine Liebelei mit Folgen: Jahre später kauft sich Gerhart Hauptmann hier ein Sommerhaus, baut es nach eigenen Plänen um und macht Hiddensee zu seiner Ferienresidenz. Die Bauern und Fischer der Insel, kaum mehr als tausend Menschen insgesamt, können sich anfangs nicht entscheiden, ob sie den Sommergast, der es liebt, in einer Franziskanerkutte über die Inselwiesen zu streifen, für einen ehrfurchtgebietenden, aber leicht exzentrischen Zeitgenossen halten sollen - oder schlicht für einen Spinner.

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