Gedanken für den Tag

von Christine Bauer-Jelinek, Wirtschaftscoach, Psychotherapeutin und Autorin. "Die geheimen Spielregeln der Macht". Gestaltung: Alexandra Mantler

Von den friedlichen Formen der Macht

Manchmal möchte ich von den aktuellen Nachrichten gar nichts mehr hören. Täglich geht es um Korruption, um Gewalt auf der Straße und in der Familie. Und an so vielen Orten der Welt werden Konflikte wieder verstärkt mit Waffen ausgetragen. Das erzeugt Angst, und bringt die Sehnsucht nach dauerhaftem Frieden wieder ins Bewusstsein. Dann fällt mir die oft gehörte Botschaft ein: Friede beginnt im Kleinen, bei uns selbst und unserem Umgang mit den Mitmenschen. Wenn sich schon die Nachbarn nicht vertragen können, wie sollen es dann die Völker und ihre Regierungen schaffen, ihre unterschiedlichen Interessen konstruktiv zu verhandeln.

Um ein gedeihliches Zusammenleben in der Gemeinschaft zu fördern, zählt in vielen Religionen die Friedfertigkeit zu den Grundtugenden: Sanftmut, Geduld, Vergeben können, das "Ego" zurücknehmen, den Nächsten lieben. Die meisten Menschen bemühen sich auch redlich darum, und doch gelingt es nicht immer. Da tauchen neben den positiven Gefühlen auch erschreckende auf: Was tun mit dem Zorn, dem Neid, den Rachegelüsten? Wie sollen wir reagieren, wenn unsere Ehrlichkeit Nachteile mit sich bringt und freche Lügner erfolgreich sind? Das Ausleben der Aggression lehnen wir ab, Verdrängung führt zur Scheinheiligkeit und macht krank. Und nicht alle wollen auf den Lohn im Jenseits oder im nächsten Leben vertrauen.

Um seine Ziele kämpfen, sich durchsetzen ist nicht automatisch negativ, aber um damit erfolgreich zu sein brauchen wir auch im täglichen Leben Macht - und mit dieser kann man auch friedlich, fair und konstruktiv umgehen. Das heißt: Sagen, was man empfindet und was man will, dem anderen zuhören, ihn überzeugen oder Kompromisse eingehen - und wenn es sein muss, auch mal streiten. Das Verständnis für die eigenen Schwächen und jene des Gegenübers hilft dabei, sich auch wieder rasch zu versöhnen.

Service

Buch, Christine Bauer-Jelinek, "Der falsche Feind. Schuld sind nicht die Männer", Verlag Ecowin
Buch, Christine Bauer-Jelinek, "Die geheimen Spielregeln der Macht", Verlag Ecowin
DVD, Christine Bauer-Jelinek, "Strategie. Macht. Erfolg", Verlag create.at

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Franz Schubert/1797 - 1828
Titel: Sonate für Arpeggione und Klavier in a-moll DV 821 / Bearbeitung für Klarinette und Klavier in g-moll
* Allegretto - 3.Satz (00:07:31)
Solist/Solistin: Gervase de Peyer /Klarinette
Solist/Solistin: Gwenneth Pryor /Klavier
Länge: 02:00 min
Label: Chandos 8506

weiteren Inhalt einblenden