Europa-Journal

1. Schottland - Yes or No?
2. EU-Kommission neu
3. Georgiens Angst vor Moskau
4. Die Flüchtlinge von Calais
Moderation: Cornelia Krebs


Schottland - Yes or No?

Europa schaut gebannt auf Schottland, denn dort treffen 4,4 Millionen Wahlberechtigte am Donnerstag eine historische Entscheidung: In einem Referendum kann das Land die mehr als 300 Jahre alte Union mit England aufkündigen - oder sich für einen Verbleib aussprechen. Bis zuletzt bleibt es spannend. Ein Gespräch über Ausgang und Folgen der Abstimmung mit der Politikwissenschafterin und Schottland-Expertin Bettina Petersohn. Ein Stimmungsbericht von Gabi Biesinger


EU-Kommission neu

Vor einer Woche hat Jean-Claude Juncker in Brüssel die Aufgabenaufteilung in der neuen Kommission vorgestellt. Ab Ende des Monats beginnen im Europäischen Parlament die Hearings für die Kandidaten. Erst danach wird im Plenum die Abstimmung über die gesamte Kommission stattfinden. In der Vergangenheit sind Kommissare immer wieder an den Europaabgeordneten gescheitert, die Regierungen mussten neue Kandidaten nominieren. Eine ganze Reihe prominenter Mitglieder der früheren Kommission finden sich als Europaabgeordnete wieder. Dazu gehört die Luxemburgerin Viviane Reding. Sie sieht die neue Kommission ihres Landmanns Jean Claude Juncker als einen wichtigen Schritt in Richtung Politisierung der Kommission. Ein Beitrag von Raimund Löw


Georgiens Angst vor Moskau

Bei keinem anderen Nachbarn Russlands werden die Entwicklungen in der Ukraine so genau beobachtet wie in Georgien. Die Ereignisse auf der Krim und in Donezk erinnern die Menschen an ihren eigenen Krieg mit Russland im Jahr 2008. Hätte der Westen die Entwicklung im Kreml schon damals richtig eingeschätzt wäre in der Ukraine jetzt Frieden, kritisiert der georgische Intellektuelle Lasha Bakradse, politischer Aktivist, Journalist und Direktor des Literaturmuseums in Tiflis. Im Interview mit Markus Müller spricht er über den georgischen Kurs nach Westen und Versäumnisse der EU-Politik.


Die Flüchtlinge von Calais

Sie ist ein Synonym für die gescheiterte Asylpolitik der EU: die nordfranzösische Küstenstadt Calais. Mehr als 1.200 Menschen - die meisten kommen aus Ostafrika - hoffen derzeit auf eine Überfahrt nach England. Sie hausen in notdürftigen Unterkünften auf besetzten Fabriksgeländen oder in selbstgebauten Zelten im sogenannten Dschungel von Calais, einem Waldstück zwischen Stadt und Hafen. Die französische Regierung weigert sich seit der Schließung des Flüchtlingslagers Sangatte vor zehn Jahren, sich dem Elend der Flüchtlinge anzunehmen. Das soll sich jetzt zumindest ein wenig ändern: Der französische Innenminister hat angekündigt, ein Tageszentrum für Flüchtlinge und eine Schlafstätte für Frauen und Kinder einzurichten. Für die Hilfsorganisationen in Calais ist dieser Schritt längst überfällig, sie sind mit der Versorgung der Flüchtlinge seit Langem überfordert. Katharina Wagner hat in Calais mit Flüchtlingen, Bewohnern, Hilfsorganisationen und Politikern über diese seit Jahren anhaltende Situation gesprochen.

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