Europa-Journal

1. Schon wieder Wahlen in Bulgarien
2. Katalonien drängt in die Unabhängigkeit
3. Lampedusa - Ein Jahr nach der Flüchtlingskatastrophe
4. Das Leiden der USA an Europa
Moderation: Agathe Zupan


Schon wieder Wahlen in Bulgarien

An diesem Sonntag finden im ärmsten Land der EU vorgezogene Parlamentswahlen statt. Die neue Regierung wird die Fünfte innerhalb der vergangenen 18 Monate sein. Auch die sozialliberale Minderheitsregung hatte die Dauerprobleme Bulgariens nicht lösen können: die Wirtschaft ist auf Talfahrt, die viertgrößte Bank des Landes de facto pleite, EU-Gelder sind wegen Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe eingefroren, eine neue Energiekrise droht. Bei Massenprotesten fordert die Zivilgesellschaft ein Ende der zähen oligarchischen Strukturen. Doch das Land scheint wie gelähmt. Ein Beitrag von Dilyana Lambreva


Katalonien drängt in die Unabhängigkeit

Das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien ist bis auf weiteres durch das spanische Verfassungsgericht untersagt. Wie reagiert die Unabhängigkeitsbewegung auf das Verbot? Wird Regionalpräsident Artur Mas einlenken, um einer Anklage wegen Amtsmissbrauchs zu entgehen oder können die Separatisten ihre Volksbefragung am 9. November durchsetzen? Und wie könnte die spanische Regierung auf eine solche Provokation reagieren? Josef Manola versucht, diese Fragen zu beantworten.


Lampedusa - Ein Jahr nach der Flüchtlingskatastrophe

Vor einem Jahr sind vor der Küste der kleinen italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa mehr als 800 Menschen ertrunken - Flüchtlinge, die nach Europa wollten, illegal, auf schrottreifen Booten, die im heftigen Meeressturm auseinanderbrachen. Damals versprach die Politik Änderungen in der Flüchtlingspolitik, nie wieder sollte es Tote im Mittelmeer geben. Was hat sich geändert? - Nichts, sagen die Bewohner von Lampedusa - nach ein paar Tagen waren die Politiker ebenso weg wie die Hoffnungen, dass Europa doch noch eine einheitliche Flüchtlingspolitik zustande bringt - und so werden weiterhin Tote an den Stränden von Lampedusa angeschwemmt. Ein Beitrag von Jan-Christoph Kitzler


Das Leiden der USA an Europa

Wie steht es um die Beziehungen Europa - USA? Wie wichtig ist dieses Verhältnis und wo liegen die Probleme? Lassen die großen Krisen der Welt, in der Ukraine und im Nahen Osten, die beiden Kontinente wieder näher zusammenrücken? Hannelore Veit hat in New York am Rande der UNO-Vollversammlung mit einem ausgeschilderten Kenner der europäisch-amerikanischen Beziehungen gesprochen: mit Fred Kempe, dem CEO und Präsidenten des Atlantic Council, einer wichtigen Denkfabrik in Washington, und früheren Chefredakteur und Herausgeber des Wall Street Journal Europe. Er gibt einige überraschende Antworten - und erklärt, warum er das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP als einzigartige Chance sieht.

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