Leporello

Das Gewürzmuseum in Hamburg

Ein fünfstöckiges Lagerhaus am Hamburger Sandtorkai, ein für die Stadt typisches Gebäude aus rotem Ziegelmauerwerk. Darin befindet sich das einzige Gewürzmuseum der Welt. Schon am Eingang riecht es nach Curry, Pfeffer und Ingwer.

Hamburg ist Europas Gewürzhauptstadt. Hier werden jährlich etwa 80.000 Tonnen exotische Zutaten von Brasilien bis Vietnam umgeschlagen. Dreißig Prozent davon entfallen allein auf Pfeffer, sechzehn Prozent auf Paprikapulver, danach kommen Kümmel, Ingwer, Koriander, Muskat, Vanille, Kurkuma, Anis und Kardamom. Nach den USA ist Deutschland das zweitgrößte Importland für Gewürze. Gleichwohl gelten die Deutschen als eher "würzfaul": Zwei Drittel der Einfuhren werden wieder exportiert. Das meiste, was übrig bleibt, landet in der Nahrungsmittelindustrie. Nur ein geringer Teil steht irgendwann einmal in privaten Küchen.

Gewürze, eine Ware, vor 500 Jahren aufgewogen mit Gold und Edelsteinen, sind heute für ein paar Euro in jedem Supermarktregal zu finden. Werden die Mühen noch geschätzt, mit denen Menschen in fernen Ländern jene Spezereien produzieren, die dem Essen hierzulande erst Geschmack verleihen? Gestaltung: Mic Marek

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