Tonspuren

"Es ist nicht wichtig, woher man kommt." Porträt der Kärntner Schriftstellerin und Aktivistin für die Rechte der Roma und Jenischen, Simone Schönett. Feature von Alfred Koch

Drei von vier Europäer/innen wollen lieber keine Roma als Nachbarn. Allerorten versucht man sie loszuwerden oder abzuschieben, wenn nicht gar mit Knüppeln oder Eisenstangen zu vertreiben.

Die Mehrheit der europäischen Bürger/innen, meint die Kärnter Autorin Simone Schönett, wäre - wie es momentan scheint - wohl anstandslos bereit, auf 10 bis 12 Millionen europäische Bürger/innen zu verzichten. "Problemlos. Zugunsten der Ordnung, der Sauberkeit".

Schönett, geboren 1972 in Villach, ist freie Schriftstellerin und Aktivistin für Roma und Jenische, zuletzt erschien ihr Drama "Zala", das sie gemeinsam mit Harald Schwinger verfasste und ihre Novelle "Oberton und Underground". In einem vielbeachteten Aufsatz im "Standard" beklagte sie fehlende Solidarität mit den Roma unter Österreichs Intellektuellen, für die die zunehmende Roma-Feindlichkeit auf merkwürdige Weise kein Thema sei. "Liegt es an uns? Oder mehr an einer Störung der europäischen Wahrnehmung, in der wir bloß noch als "lästige Bettler/innen" existent sind?"

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