Radiokolleg - Blattgeflüster

Wie Pflanzen kommunizieren (2). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Wer einen Spaziergang durch den Wald macht, vernimmt viele Geräusche: Das Rascheln der Blätter, Vogelgezwitscher, vielleicht das Plätschern eines Baches oder das Knistern in Holz. Nicht vernehmbar für den Menschen ist dagegen die intensive Kommunikation zwischen den Pflanzen, denn sie verläuft nicht über akustische Laute. Wäre das der Fall, wären der Lärm und das Stimmengewirr im Wald zeitweise wohl unerträglich.

Pflanzen kommunizieren mit ihren eigenen lautlosen Sprachen. Sie geben verschiedenste optische und chemische Signale von sich, die andere Pflanzen und Lebewesen wahrnehmen können. Diese Signale dienen vor allem dem Schutz vor Feinden, aber auch der Fortpflanzung oder der Orientierung. Sogenannte Saftmale, also minimale Farbunterschiede oder bestimmte Muster auf Blättern, zeigen Insekten, welche Teile der Pflanze für sie nützlich sind. Wird eine Pflanze von Schädlingen befallen, so produziert sie nicht nur giftige Substanzen, um die Schädlinge abzuwehren, sie kann auch Duftstoffe absondern, die die Feinde der Schädlinge anlocken. Ob Wilder Tabak, Lima-Bohne oder Mais: Weltweit sind Wissenschafter/innen dabei, solche Duft-Alarmsignale zu beobachten und zu erforschen. Die Sprache der Pflanzen ist zu einem wichtigen Forschungsgebiet geworden.

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