Nachtquartier

5. November 2014, 00:08

Unter dem Motto "Wir spielen Architekturzeichnungen und bauen Musik" soll der Grundstein für eine neue, gemeinsame Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Europa gelegt werden - aber nicht mit einem Spaten, sondern mit Musik. Das visionäre Projekt heißt urbo kune und es bezieht sich auf die klassischen Utopien der Literaturgeschichte - wie zum Beispiel Thomas Morus' "Utopia" oder Theodor Herzls "Altneuland". Der Name urbo kune kommt aus dem Esperanto und bedeutet so viel wie "Stadt gemeinsam". "urbo kune wird mittlerweile von Schriftstellern beschrieben", erzählt Jan Tabor, "Juristen erarbeiten eine Verfassung und Ökonomen entwerfen wirtschaftliche Gerüste." Und natürlich gibt es Musik. Aber soll die Stadt urbo kune rein virtuell bleiben? Wie "real" ist der Gedanke von den "Vereinigten Staaten von Europa" und was kann aus Musiktheorie und Kunstgeschichte oder aus Urbanismus und Europaforschung dafür adaptiert werden? Mit Hans Groiss diskutiert Jan Tabor über Utopien für ein anderes Zusammenleben auf dem Kontinent.

Der Architekturtheoretiker, Kunstkritiker, Ausstellungsmacher, Publizist und Architekt Jan Tabor beschäftigt sich mit Kunst, Diktatur, Befreiung und Utopie. Er ist Mitbegründer des forum experimentelle architektur - einer Initiative für Kunst- und Architekturtrends in Österreich und seinen Nachbarländern. Bis Mitte 2015 thematisiert das forum experimentelle architektur gemeinsam mit den Kooperationspartnern von netzzeit und dem klangforum Wien nicht weniger als Europa.

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