Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Weltraum-Land Österreich: Pioniere der Raumfahrt erzählen
2. 5 Jahre "L'Homme", Zeitschrift für feministische Geschichtsforschung
3. Der Dollfuß-Mythos
4. Wie nützen sozial benachteilige Kinder Medien?

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Weltraum-Land Österreich: Pioniere der Raumfahrt erzählen

Mit der ersten Landung auf einem Kometen hat vergangene Woche auch Österreich, das an der Rosetta-Mission beteiligt ist, Weltraumgeschichte geschrieben. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Geschichte, die in den 1960er Jahren begann und mit den Namen zahlreicher Pioniere verbunden ist. An diese erinnert ein jüngst erschienenes Buch des Wiener Astronomen Peter Habison. Titel: "Weltraum-Land Österreich. Pioniere der Raumfahrt erzählen". Das Buch besitzt, so wie sein Gegenstand, Missionscharakter. Denn es ist der erste Versuch, die heimische Weltraumgeschichte darzustellen - noch dazu mit der Methode der "Oral History. Mit Peter Habison, Astronom und Buchautor. Autor: Armin Stadler.

Buchtipp
Peter Habison: Weltraum-Land Österreich. Pioniere der Raumfahrt erzählen. Seifert Verlag Wien.

2. Die Geschlechtergeschichte feiert: 25 Jahre "L'Homme", Zeitschrift für feministische Geschichtsforschung

Wer schreibt Geschichte? Welchen Themen widmet sich die Geschichtswissenschaft? Welche Fragen versucht sie zu beantworten? Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Antwort einfach: Es waren hauptsächlich männliche Wissenschaftler, die sich auf die Geschichte der "großen" Männer konzentrierten. Erst in den 1980er Jahren gelang es Historikerinnen das Fach der "Frauen und Geschlechtergeschichte" an den europäischen Universitäten zu etablieren. Das führte schließlich zur Gründung von " L'HOMME", der Europäischen Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft. Dabei versuchen die monothematischen Hefte nicht nur aktuelle Debatten aufzugreifen und historisch zu erarbeiten, sondern auch neue Wissenschaftsfelder zu erschließen. Kommende Woche feiert "L'HOMME" ihr 25-jähriges Bestehen. Mit: Christa Hämmerle, Institut für Geschichte, Universität Wien und Gabriele Hauch, Institut für Geschichte, Universität Wien. Autorin: Marlene Nowotny

Hinweis:
Jubiläumsfest: 25 Jahre "L'HOMME. Z.F.G.", 28.11.2014
Zeit: Freitag, 28. November 2014, ab 18 Uhr
Ort: Wappensaal des Wiener Rathauses, 1010 Wien, Lichtenfelsgasse 2, Feststiege II


3. Der Dollfuß-Mythos

Am 25. Juli 1934 wurde der Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, mehr als ein Jahr zuvor Begründer der austrofaschistischen Diktatur, bei einem Putschversuch der österreichischen Nationalsozialisten erschossen. Noch wenige Monate vor seinem Tod, ließ er den bewaffneten Widerstand der Sozialdemokraten gegen die Diktatur blutig niederschlagen. Die Historikerin Lucile Dreidemy begibt sich in ihrem Buch "Der Dollfuß-Mythos auf eine Spurensuche nach dem mythischen Nachleben jenes Mannes, der 1933/34 schrittweise die österreichische Demokratie beseitigte und seitdem das österreichische Geschichtsbewusstsein spaltet. Mit Lucile Dreidemy, Historikerin. Autorin: Réka Tercza.

Buchtipp:
Lucile Dreidemy: Der Dollfuß-Mythos. Eine Biographie des Posthumen. Böhlau-Verlag


4. Wie nützen sozial benachteilige Kinder Medien? 10 Jahre Mediensozialisationsstudie.

Wie viel schauen Kinder fern? Wie intensiv spielen sie Computerspiele? Wie oft surfen sie im Internet? Zu diesen Themen gibt es bisher nur wissenschaftliche Momentaufnahmen, kaum Langzeitstudien. Die Mediensozialisationsstudie der Salzburger Kommunikationswissenschaftlerin Ingrid Paus-Hasebrink richtet den Blick explizit auf Kinder in benachteiligten Familien. Seit zehn Jahren begleitet sie mit ihrem Team zwanzig solcher Familien. Bei Beginn der Untersuchung waren die Kinder fünf Jahre alt, jetzt sind sie fünfzehn. Um die kindliche Mediensozialisation untersuchen zu können, beziehen die Forscher die Lebenswelt der gesamten Familie mit ein. Mit Ingrid Paus-Hasebrink, Kommunikationswissenschaftlerin, Universität Salzburg. Autorin: Maria Mayer.

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