Leporello

Oskar Werner-Retrospektive im Wiener Metro Kinokulturhaus

Von Oskar Werner als Bühnen-Schauspieler gibt es nur eine einzige Aufzeichnung in Ton und Bild: Goethes "Torquato Tasso". 1963, auf einer Deutschland-Tournee mit dem von ihm gegründeten "Ensemble Oskar Werner" gestattete der Mime dem WDR einen Mitschnitt vor leerem Saal. Theater, so lautete die Überzeugung Werners, sei ein Medium, das dem Augenblick verpflichtet ist, und die Magie dieses Augenblicks sei einmalig und unwiederholbar. Deshalb weigerte Oskar Werner sich, diesen Moment für die Ewigkeit festzuhalten.

"Mit dem Theater bin ich verheiratet, der Film ist meine Geliebte"- wird Oskar Werner bis heute zitiert. Mit dem Kino verband den Theatermenschen eine Hassliebe. Anders als der Film gebe das Theater dem Schauspieler die Chance, eine Rolle immer wieder neu zu gestalten. Sich der Deutungshoheit des Regisseurs zu beugen und hinter ihm zurückzutreten, das verlangte Oskar Werner innere Kämpfe ab, berichtet Raimund Fritz, Leiter des Wiener Metro Kinokulturhauses und Kurator einer Oskar Werner-Retrospektive, die im Dezember gezeigt wird.- Gestaltung: Gudrun Braunsperger

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