Radiogeschichten

"Gabriel-Ernest". Von Saki. Aus dem Englischen von Werner Schmitz und Claus Sprick. Es liest Daniel Friedrich.

"In Ihren Waldungen ist ein wildes Tier", sagt sein Bekannter zu ihm, doch Van Cheele glaubt, er meine streunende Füchse oder ähnliches, und bricht wieder zu einem seiner häufigen Streifzüge durch seine Wald-Besitzungen auf. Das tut er gerne, denn alles, was er sieht, kann er später als Gesprächsstoff verwenden. Sogar wenn die Glockenblumen zu blühen beginnen, erzählt er das jedem in seiner Umgebung. Doch was er diesmal entdeckt, ist äußerst seltsam: An einem Teich liegt ein nackter, braunhäutiger Jüngling, der sich von der Sonne trocknen lässt; seine hellbraunen Augen sind so hell, dass sie geradezu tigerhaft glimmen ...

Der 1870 in Burma geborene Engländer Hector Hugh Munroe, der sich als Schriftsteller Saki nannte, war ein Meister der Kurzgeschichte und wird oft mit O. Henry und Dorothy Parker verglichen. Mit seinen geistreich überzeichneten, oft auch makabren und grausamen Geschichten karikierte er die "bessere" Gesellschaft Englands vor dem Ersten Weltkrieg.

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