Tonspuren

Krawatten für die Fliegen.
Phantasie über Wilhelm Müllers "Winterrreise" - nach Tagebuchaufzeichnungen eines Psychiatriepatienten.
Feature von Philip Scheiner

Wilhelm Müller war seinerzeit berühmt für seine Gedichte zum Freiheitskampf der Griechen gegen das Osmanische Reich. Seine "Winterreise" fand bei Zeitgenossen wenig Beachtung. Franz Schubert wurde auf den Zyklus aufmerksam und komponierte seine großartigsten Lieder. Der Textdichter ist über die Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. Kaum jemand spricht, wenn er die "Winterreise" meint, von Wilhelm Müllers Gedichten. Das lyrische Ich muss die Stadt verlassen und seiner Wege ziehen, fortgetrieben von der Einsicht, dass in diesem Leben, in dieser Liebe keine Beständigkeit zu finden ist. Wohin die Wege führen, wird mehrfach angedeutet, Todessehnsucht lockt den Reisenden durch seine Winterlandschaft. Es handelt sich um ein schwer depressives lyrisches Ich.

Philip Scheiner hat Tagebuchaufzeichnungen eines ebenso depressiven Psychiatriepatienten, der durch seine Vergangenheit reist, mit Bruchstücken der "Winterreise" collagiert.

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