Texte - neue Literatur aus Österreich

"Der bestellte Tod". Von Harald Friedl. Es liest Michael Dangl. Gestaltung: Edith-Ulla Gasser.

Film, Musik und Literatur: Der gemeinsame Nenner dieser 3 Kunstrichtungen ist für Harald Friedl das Erzählen. Aber es gibt Themen, für die greift auch ein so leidenschaftlicher Filmemacher auf das reine Wort zurück. Ein solcher Stoff war für Harald Friedl der Tod seines Vaters. Gestorben bereits vor fast 30 Jahren, und durchaus weder ein Held noch ein Vorbild, ja nicht einmal ein nur annähernd brauchbares Familienmitglied für ein ebenso nähebedürftiges wie wissbegieriges Kind. Trotzdem nennt Friedl seinen Vater in dem Text bei seinem richtigen Namen, Franz Friedl.

Das Gegenmodell zum Lebensentwurf eines spießbürgerlichen und über weite Strecken auch ignoranten Vaters bildet in Harald Friedls Text das Leben und Sterben eines Freundes. Intelligent und warmherzig anderen gegenüber, dabei bunt und grell in seiner eigenen Lebensführung, fasziniert dieser Napoleon Seyfart in seiner äußerst radikalen Sinn- und Lustsuche. Doch obwohl der Vergleich nicht sehr gut für den Vater ausgeht, hegt Harald Friedl diesem gegenüber keinen Groll.


Harald Friedl, in Wien lebender Oberösterreicher des Jahrgangs 1958, ist Regisseur und Autor von Filmen wie "What Happiness is" oder "Aus der Zeit". Was weniger bekannt ist: Friedl ist auch Sänger und Gitarrist, zum Beispiel in den Musikformationen "blaumarot" und "scheiblingseder"; sowie Librettist und Autor literarischer Texte.

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"Der bestellte Tod". Von Harald Friedl. Manuskript.

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