Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Seelisch krank und doch geborgen. Der neue Weg der "Integrierten Versorgung" für Psychose-Patient/innen.
Gestaltung: Sabrina Adlbrecht

Psychosen sind hochkomplexe seelische Störungen, die oft mit Halluzinationen und Wahnvorstellungen einhergehen. Dazu zählen Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises ebenso wie Bipolare Störungen und schwere Depressionen. Wie eine Psychose verläuft und welche Prognose die Betroffenen haben, hängt maßgeblich von der Qualität der Behandlung ab. Zwar kommen Psychose-Patient/innen häufiger als andere psychisch Kranke mit dem Gesundheitssystem in Berührung, aber finden selten zu einer stabilen therapeutischen Beziehung - die sehr wichtig wäre. Viel öfter seien, wie Expert/innen beklagen, die Patient/innen auf sich allein gestellt und gehen relativ leicht im Gesundheitssystem "verloren".

Die sogenannte "Integrierte Versorgung" soll solchen Versorgungslücken vorbeugen. In Deutschland werden schon seit etlichen Jahren Programme erprobt, die Menschen mit Psychosen auch außerhalb von Kliniken eine gute und vor allem gut koordinierte, kontinuierliche Betreuung anbieten. Man setzt dabei auf die Zusammenarbeit von Fachleuten aus Medizin, Psychologie, Sozialarbeit und Pflege und auf die Einbindung von Angehörigen bei der Betreuung zu Hause. An der Psychoanalytischen Hochschule in Berlin gibt es mittlerweile einen eigenen Studiengang für Integrierte Versorgung psychotisch Kranker.

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